Selektion in die SonderschuleDie Chancenungleichheit im deutschen Bildungssystem ist spätestens seit PISA bekannt. Weitgehend unbeachtet bleibt jedoch die Gruppe der Schülerinnen und Schüler, die bereits aus der Grundschule ausgeschlossen und zu einer Sonderschule überwiesen wird.
Die hier vorliegende Studie betrachtet die Schnittstelle zwischen allgemeiner und Sonderpädagogik durch eine empirische Untersuchung des Überweisungsverfahrens. Im Anschluss an eine intensive Auseinandersetzung mit der historischen Entwicklung wird das aktuelle sonderpädagogische Feststellungsverfahren von NRW beschrieben, der Begriff des „sonderpädagogischen Förderbedarfs“ kritisch hinterfragt und der Zusammenhang von Bildungs- und sozialer Benachteiligung sowie schulischer Selektion aufgezeigt. Die empirische Analyse des Verfahrens liefert darüber hinausgehend detaillierte Daten sowohl über einzelne Kinder als auch über typische Benachteiligungsmuster. In der Untersuchung wurde von einem Schuljahr (1999/2000) eine Vollerhebung sämtlicher Überweisungsgutachten der Förderschwerpunkte Lernen, Sprache und Sprechen sowie emotionale und soziale Entwicklung eines nordrhein-westfälischen Schulamtsbezirks erstellt. |
Vergriffen, keine Neuauflage.
2006. 366 Seiten, kartoniert
ISBN 978-3-7815-1481-2
Suche im vollständigen Text dieses Buches:
|