Differenz und NormalitĂ€t in der GrundschuleSubjektive Theorien von Studierenden im PraxissemesterVerschiedenheit als NormalitĂ€t aufzufassen, stellt ein Postulat bildungspolitischer und erziehungswissenschaftlicher Diskussionen dar. Aktuelle Schulleistungsstudien zeigen jedoch auf, dass die Zielsetzung einer chancengerechten Bildung nur in AnsĂ€tzen erreicht wird. Dabei ist der Einfluss von Lehrer/-innen auf die Konstruktion und Reproduktion von Chancenungleichheit nur in geringem MaĂe aufgeklĂ€rt. Insbesondere stellen sich vielfĂ€ltige Fragen an eine heterogenitĂ€tssensible universitĂ€re Lehrer/-innenbildung.
Unter der theoretischen Perspektive des Forschungsprogramms Subjektive Theorien und der Normalismustheorie untersucht die empirischqualitative Arbeit durch 24 problemzentrierte Interviews die Wahrnehmung von Differenzlinien und NormalitĂ€t von Lehramtsstudierenden im Praxissemester. Die Ergebnisse der qualitativen Inhaltsanalyse zeigen eine Gratwanderung zwischen normativer WertschĂ€tzung von HeterogenitĂ€t und dem Wunsch nach HomogenitĂ€t in pĂ€dagogischen Settings auf. Die besondere Bedeutung von NormalitĂ€tskonstruktionen fĂŒr Professionalisierungsprozesse konnte herausgestellt werden. Der bislang stark quantitativ geprĂ€gte empirische Forschungsstand wird durch die qualitativen Daten um relevante Erkenntnisse fĂŒr die universitĂ€re Begleitung von Praxisphasen im Bereich HeterogenitĂ€t erweitert und bietet AufschlĂŒsse ĂŒber Tiefendimensionen von studentischen Theorie-Praxis-VerknĂŒpfungen. Empirische Forschung im Elementar- und Primarbereich
herausgegeben von Andreas Hartinger, Friederike Heinzel, Gisela Kammermeyer und Sabine Martschinke |
![]() ![]() 2021. 282 Seiten, kartoniert
ISBN 978-3-7815-2428-6 44,00 EUR
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