Florian Bernstorff
Darwin, Darwinismus und MoralpÀdagogik
Zu den ideengeschichtlichen Voraussetzungen des Darwinismus und seiner Rezeption im deutschsprachigen pÀdagogischen Diskurs des spÀten
19. Jahrhunderts
Ist der Mensch ein Produkt evolutionÀren Zufalls?
Wurzelt sein Verhalten allein in Instinkten und Trieben?
Und wie ist moralisches Handeln und Moralerziehung dann ĂŒberhaupt noch möglich?
Diese heute noch aktuellen Fragen erhielten mit der Veröffentlichung von Darwins bahnbrechenden Werken ĂŒber âden Ursprung der Artenâ und âdie Abstammung des Menschenâ fĂŒr die Zeitgenossen eine zuvor nicht gekannte Brisanz.
Der bislang selten untersuchten moralpĂ€dagogischen Darwin-Rezeption im spĂ€ten 19. Jahrhundert wird dabei oft unterstellt, sie habe sich damit allenfalls marginal und wenn, dann ablehnend auseinander gesetzt. Die vorliegende Studie revidiert und differenziert diesen Blick. In der pĂ€dagogischen Publizistik des spĂ€ten 19. Jahrhunderts lassen sich durchaus differenzierte Aus-einandersetzungen mit Darwin einerseits und dem Darwinismus andererseits nachweisen. Darwinistische Topoi werden zudem immer wieder explizit auch fĂŒr die NeubegrĂŒndung von Moralerziehung und Darwin oft als Vehikel fĂŒr Lamarckismus und die Anwendung der âbiogenetischen Grundregelâ genutzt. Dies fĂŒhrt aber meist nicht zu neuen Konzepten von moralischer Bildung und Erziehung, sondern nur zur Relegitimation âbewĂ€hrterâ moralpĂ€dagogischer Zwecke und Mittel.
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Open Access
2009. 219 Seiten, kartoniert ISBN 978-3-7815-1707-3
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