Die neurowissenschaftliche Herausforderung der PädagogikDas Verhältnis von Neurowissenschaften und Pädagogik ist in der jüngsten Vergangenheit an verschiedenen Stellen intensiv diskutiert worden. Zentral war dabei stets die Frage, welchen Erkenntnisgewinn die Erziehungs-wissenschaft aus dem aktuellen Forschungsstand der Neurowissenschaften ziehen kann und ob sich daraus Implikationen für die pädagogische Praxis ergeben. Während in populären Diskursen durchweg die große pädagogische Relevanz neurobiologischer Befunde betont wird, stellt sich die Diskussion innerhalb der Erziehungswissenschaft ungleich heterogener dar.
Die Autorin untersucht die argumentative Verwendung neurowissen-schaftlichen Wissens in den Printmedien, der Ratgeberliteratur zum „hirngerechten“ Lernen und Lehren sowie in der erziehungswissen-schaftlichen Literatur. Ausgehend vom aktuellen Stand der Neurowissenschaften und der Frage, worin verschiedene Betrachter die neurowissenschaftliche Herausforderung der Pädagogik sehen, wird eine kritische Bestandsaufnahme der bisherigen Rezeptionsansätze vorgelegt. Diese nimmt Bezug auf Erkenntnisse der erziehungswissenschaftlichen Verwendungsforschung und auf wissenschaftstheoretische Überlegungen zum Problem der Ableitung von Lehrmethoden aus Studien zu Lern- und Gedächtnisvorgängen. Darüber hinaus wird diskutiert, inwiefern sich neurowissenschaftliche Forschungsmethoden für einen Einsatz im Rahmen der empirischen Bildungsforschung eignen. Abschließend verdeutlicht ein Blick auf die internationale Debatte den Sonderstatus der hiesigen Verwendungsdiskussion. |
Open Access
2005. 244 Seiten, kartoniert
ISBN 978-3-7815-1436-2
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