Integration gescheitert?• Titel vergriffen, Restexemplar aus dem Verlagsantiquariat.Mit dem Schuljahr 1983/84 begann in der Grundschule am Hartenberg in Mainz die erste Klasse des Bundeslandes Rheinland-Pfalz mit dem gemeinsamen Unterricht für Kinder mit und ohne Behinderungen. Es folgten bis 1988 noch fünf weitere Modellklassen in Mainz und ab 1985 vier Modellklassen in Trier. Von 1983 bis 1992 besuchten in Mainz und Trier etwa 200 Schülerinnen und Schüler diesen Integrationsschulversuch. In der Sekundarstufe 1 wurde für diese Kinder der gemeinsame Unterricht nicht mehr weitergeführt. Es sollten auch keine weiteren Klassen für Kinder mit und ohne Behinderungen eröffnet werden. Der Schulversuch wurde vom damaligen Kultusminister als gescheitert abgebrochen. Der verordnete Abbruch der Integration wurde von den beteiligten Kindern, Eltern und Lehrkräften und von der wissenschaftlichen Begleitung als unlogisch und inkonsequent empfunden.
In einem zeitlichen Abstand von 6-12 Jahren nach Abschluss der Grundschulzeit geht der Autor den Lebenswegen der einzelnen Schülerinnen und Schüler nach, um zu ergründen, wie sie den Abbruch des gemeinsamen Lebens und Lernens verkrafteten oder was sie daraus machten. Die Datenerhebung stützt sich auf Interviews und Fragebögen. Deren qualitative und quantitative Auswertung fördert ein interessantes Spektrum an Einzelbiografien zutage. Die erfassten Daten werden auf verschiedenen Ebenen analysiert, kategorisiert, gemischt und miteinander verglichen. Aus dieser Konzeption werden verallgemeinernde Feststellungen und Beobachtungen abgeleitet und daraus in einem weiteren Schritt Postulate und Perspektiven entwickelt. Muss man Integration von Menschen mit und ohne Behinderungen zu Ende denken oder genügt es, dass ein integrativer Prozess nur für begrenzte Zeit in Gang gesetzt wird? Auf diese Frage gibt die vorliegende Arbeit -gestützt auf das umfangreich erhobene Datenmaterial -fundierte Antworten. |
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2001. 428 Seiten, kartoniert
ISBN 978-3-7815-1177-4 35,30 EUR
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