Der Fall MontessoriDer Fall Montessori ist eine historisch-pädagogische Studie über die Verbreitung der Montessori-Pädagogik in den zwanziger und beginnenden dreissiger Jahren in Italien. In dieser Studie wird zuvor noch nicht ausgewertetes Archivmaterial in die Forschung einbezogen, unter anderem die Korrespondenz, die Maria Montessori zwischen 1920 und 1935 mit Mussolini und seinen Unterrichtsministern geführt hat. Es lässt sich rekonstruieren, wie Maria Montessori die Verbreitung ihrer Methode selbst organisiert hat, wobei sie die politische Situation der Zeit für ihre Zwecke zu benutzen wusste. Sie wurde aber gleichzeitig auch vom faschistischen Regime benutzt.
Die Studie zeigt machtpolitische und erziehungstheoretische Erklärungen für den kurzen Erfolgszeitraum von Montessoris Methode unter faschistischer Herrschaft auf. Wichtiger als die Feststellung, dass Montessori selbst auf eine dubiose Art zur Verbreitung ihrer Konzeption beigetragen hat, ist das Ergebnis, dass die Montessori-Methode in der faschistischen Nationalerziehung einsetzbar war. Die Montessori-Pädagogik passte seit ihrer Entstehung stets zu allen - auch politischen - Umständen, ohne dass sie sich ändern musste. |
Vergriffen, keine Neuauflage.
2001. 276 Seiten, kartoniert
ISBN 978-3-7815-1100-2
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