Lernen als AlltagspraxisLernformen von Kindern an einer Freien SchuleIn dieser Studie wird zum ersten Mal in Deutschland schulisches Lernen in seinem Entstehungszusammenhang zum Thema gemacht. Es handelt sich um eine qualitativ-empirische Untersuchung, die sich einem Gegenstand zuwendet, der in der Erziehungswissenschaft und in der Soziologie bei genauerem Hinsehen noch weitgehend unerforscht ist: dem Wie von Lernvorgängen. Die innovative Leistung dieser Arbeit liegt darin, Lernprozesse von Kindern (im Gesamtrahmen der schulischen Sozialisation) mit einem mikroethnographischen Forschungsdesign empirisch zugänglich gemacht zu haben.
Die empirische Auseinandersetzung mit der kulturellen Ordnung des Lernens konfrontiert die Pädagogik mit der Frage nach ihrem eigenen Lernbegriff. Die Pädagogik versteht bislang Lernen in den Kategorien der lempsychologischen Forschung und Theoriebildung. Die Autorin hingegen versucht, jenseits von individualistischen und entwicklungspsychologischen Lerntheorien die soziale Genese von Wissen und die lokalen Prozessformen des Lernens mit den Mitteln ethnographischer Schulforschung zu klären. Das Untersuchungsfeld einer "Freien Schule" bietet dabei für die empirische Exploration von alltäglichen Lernformen einen nahezu idealen Ausgangspunkt. Es erlaubt einer pädagogischen Lernforschung, reale Lernprozesse zu studieren, die unter der Bedingung einer weitreichenden Selbstorganisation des kindlichen Lernens entstehen. Die Arbeit zeigt, dass unter der gewählten Perspektive auf Lernen als einer alltäglichen situierten Praxis, konkrete Formen des Lernens in schulischen Kontexten als empirische, beobachtbare Phänomene behandelt werden können. Sie werden zum Ausgangspunkt einer pädagogischen Konzeption 'natürlicher' Lernprozesse. |
Vergriffen, keine Neuauflage.
2000. 265 Seiten, kartoniert
ISBN 978-3-7815-1062-3
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