Grenzen der Erziehung im 20. JahrhundertAllmacht und Ohnmacht der Erziehung im pädagogischen DiskursStand in der Geschichte der Pädagogik am Anfang des 20. Jahrhunderts Ellen Keys berühmte Vision vom "Jahrhundert des Kindes", so erschallt an seinem Ausgang öffentlichkeitswirksam der Ruf nach verstärkten Grenzsetzungen in der Erziehung. Was ist Erziehung und wo liegen ihre Grenzen? Gibt es überhaupt Grenzen der Erziehung und wenn ja, wo sind sie zu suchen - in der Anthropologie des Menschen, im sozialen Milieu der Heranwachsenden, in den Strukturen der Sozialisationsordnung oder in situationsabhängigen Kontexten?
Alte Debatten über Anlage und Umwelt, "nature" oder "nurture", über Macht und Ohnmacht der Erziehung leben neu auf.Vor diesem Hintergrund rekonstruiert das Buch die facettenreichen Diskussionen und Praxen zu dieser Problematik in historischer wie in aktueller Hinsicht. Es spannt den Bogen von dem reformpädagogischen Optimismus einer Erziehung "vom Kinde aus" über die desillusionierenden Erfahrungen mit den beiden deutschen Erziehungsstaaten bis hin zu den frühen und aktuellen Kritiken einer zunehmenden Pädagogisierung der Gesellschaft. Seine Fallbeispiele stammen sowohl aus dem schulischen wie aus dem sozialpädagogischen Handlungsfeld. Sie zeigen, daß die Visionen vom "neuen Menschen" qua Erziehung inzwischen zwar verblaßt sind, die Reflexion über die Grenzen der Erziehung und die Selbstbegrenzung der Pädagogik gleichwohl aktuell geblieben ist. |
Vergriffen, keine Neuauflage.
1999. 284 Seiten, kartoniert
ISBN 978-3-7815-0997-9
Suche im vollständigen Text dieses Buches:
|