Zur Zuverlässigkeit des Hilfsschulaufnahmeverfahrens in der BRDEine Untersuchung professioneller Gutachten zwischen 1958 bis 1977Historisch wie aktuell findet eine ausgrenzende Sonderbeschulung an Förderschulen statt. Diese schulische Separation erfährt zwar unter den Vorzeichen schulischer Inklusion Kritik, allerdings fundiert durch eine mehrheitlich ahistorische Argumentationslinie.
Es mangelt an einer historischen Vergewisserung darüber, wie über langlebig formal regulierte Selektionsverfahren in der Vergangenheit die schulische Selektion vollzogen wurde und wie zuverlässig dies erfolgte. Diesem Desiderat widmet sich die vorliegende Untersuchung und nimmt aus bildungshistorischer Perspektive das am Übergang zwischen Primar- und Hilfsschule in der BRD in den 1950er bis 1970er Jahren durchgeführte Hilfsschulaufnahmeverfahren (HAV) in den Blick. Ausgehend von der Analyse von professionellen Gutachten, die über im HAV überprüfte Kinder verfasst wurden, sowie zeitgenössischen kontextualen Publikationen steht eine Rekonstruktion und Kontextualisierung der Konsistenz – und hiervon abgeleitet der Zuverlässigkeit – der im HAV getroffenen Entscheidungen über den weiteren Beschulungsort im Fokus der Studie. Historische Bildungsforschung
herausgegeben von Rita Casale, Ingrid Lohmann und Eva Matthes |
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2024. 265 Seiten, kartoniert
ISBN 978-3-7815-2645-7 46,00 EUR
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