EWR 9 (2010), Nr. 1 (Januar/Februar)

Annika Backe-Dahmen
Die Welt der Kinder in der Antike
Mainz: Verlag Philipp von Zabern 2008
(152 S.; ISBN 978-3-8053-3870-7; 29,90 EUR)
Die Welt der Kinder in der Antike Dass es Kinder und Kindheit bereits vor der Moderne gab, ist inzwischen ja nicht mehr umstritten. Dies gilt auch für die Feststellung, dass die Ausprägungen von Kindsein und Kindheit sich gewandelt haben. Der großformatige und mit zahlreichen Abbildungen versehene Band von Backe-Dahmen führt die „Welt der Kinder in der Antike“ in Text und Bild plastisch vor Augen und im Spektrum der Themen, von Familiengründung und Geburt über Spiel und Schule, Kulte und Riten, in denen Kinder eine Rolle spielten, bis zur Kindersterblichkeit, wird der Wandel deutlich sichtbar. Kinder als Zweck von Eheschließung – das war auch verbunden mit der Macht des Vaters, den Säugling, wenn er schwach erschien, nicht anzunehmen, sondern auszusetzen. Kinder als Gegenstand von Verehrung konnte auch die Form der Päderastie annehmen, die als besondere Erziehungsform gesehen werden kann, aber doch auch eine sexuelle Komponente aufwies, die aus heutiger Sicht problematisch erscheint. Ein Glossar sowie eine knappe Liste einschlägiger Veröffentlichungen runden das Ganze ab, wobei doch festzuhalten ist, dass nicht ganz deutlich wird, wer die Zielgruppe dieses Bandes ist. Die Literaturangaben entsprechen nicht ganz den Standards, in den Anmerkungen wiederum werden Abkürzungen verwendet, die sich dem nichtfachlichen Leser wohl nicht unmittelbar erschließen. Das schmälert den Gesamteindruck freilich nur wenig: Der Band ist allen zu empfehlen, die einen raschen und noch dazu sehr schön bebilderten Zugang zum Thema suchen.
Klaus-Peter Horn (Tübingen)
Zur Zitierweise der Annotation:
Klaus-Peter Horn: Annotation zu: Backe-Dahmen, Annika: Die Welt der Kinder in der Antike. Mainz: Verlag Philipp von Zabern 2008. In: EWR 9 (2010), Nr. 1 (Veröffentlicht am 05.02.2010), URL: http://klinkhardt.de/ewr/annotation/978380533870.html