Im vorliegenden Band fokussiert Hanna Kiper unter gegenwärtig relevanten Bedingungen die Konstituierung von Institutionen durch aktiv handelnde und nicht bloß institutionelle Bedingungen erduldende Menschen – und zwar durch eine explizite Bezugnahme auf Searl, Luhmann und Habermas. Ihre Ausführungen laufen darauf hinaus, pädagogisches und didaktisches Handeln von Lehrkräften im Hinblick auf die Erfüllung der Funktion von Schule für die Gesellschaft und für das Individuum (system)theoretisch begründet zu forcieren. Die vor jedes Kapitel gestellten Kerngedanken sowie die jeweils abschließenden Fragen zum Kapitel tragen zum Textverständnis bei. Inhaltlich folgen nach der Herausstellung der Bedeutung einer Theorie der Schule (Kap. 1) aufschlussreiche Rekapitulationen zur Instituetik (Kap. 2), zum Berufsfeld Schule (Kap. 3 und 4), zum Schulsystem in der Bundesrepublik Deutschland (Kap. 5 und 6), zur Schule als Institution und Organisation (Kap. 7), zur Schulkritik (Kap. 8) sowie in den Kapiteln 9 bis 14 zu weiteren aktuellen Themen, wie Ganztagsschule, Schulentwicklung, Inklusion u.a.m. Im Kapitel 15 „Schultheorie und pädagogisches Handeln“ fasst Kiper ihre Überlegungen zum professionellen Selbstverständnis von Akteuren im institutionellen Kontext Schule zusammen. Es dürfte erhellend sein, mit Lehramtsstudierenden bzw. im Kollegium einige der auf die „Mitgliedschaftsrolle“ (282) von Lehrkräften in der Institution Schule zurückgeführten Folgerungen Kipers zu diskutieren. Wenngleich unter dem gewichtig daherkommenden (Ober-)Titel „Theorie der Schule“ bereits mehrfach in der Vergangenheit theoretische Grundlagen schulisch institutionalisierter Bildung aufgegriffen wurden, bleibt zu hoffen, dass dieser eingängig zu lesende Band von der Zielgruppe rezipierend genutzt wird.