Die Theoriedebatte in der Sozialen Arbeit hat Hochkonjunktur. Zumindest könnte man zu dieser Schlussfolgerung kommen, wenn man von der Anzahl der Publikationen ausgeht, die die Theorien der Sozialen Arbeit vorstellen und diskutieren. Zugleich finden gerade einfĂŒhrende BĂŒcher hĂ€ufig â zu Unrecht â keine angemessene fachliche Diskussion. Aus diesem Grund setze ich mich mit zwei aktuellen Publikationen auseinander: In beiden BĂŒchern wird der Anspruch herausgestellt, in die Theorien der Sozialen Arbeit einzufĂŒhren. Sie können somit als LehrbĂŒcher kategorisiert werden, welche sich an AnfĂ€nger*innen des Faches richten. Zugleich können EinfĂŒhrungen in die Theorien jedoch immer auch anders gelesen werden: Jede Diskussion von Theorien ist an sich schon wieder eine Theoretisierung und in diesem Sinne sind beide BĂŒcher nebenbei auch DiskussionsbeitrĂ€ge in der Theoriedebatte. Die BĂŒcher können also mit ganz unterschiedlichen Erwartungen konfrontiert werden, denen vermutlich kaum gleichzeitig entsprochen werden kann.
Hinsichtlich des Aufbaus der beiden BĂŒcher ĂŒberwiegen auf den ersten Blick die Gemeinsamkeiten: Beide beginnen mit einer Verortung der Perspektive der Autor*innen, woran sich eine Auseinandersetzung mit Theorien im Allgemeinen sowie insbesondere mit der Debatte um Theorien der Sozialen Arbeit anschlieĂt und diese insbesondere auch in historischer Perspektive betrachtet wird. AnschlieĂend daran und im Mittelpunkt stehen jeweils aktuelle Theorien der Sozialen Arbeit. Dieser Auseinandersetzung wird in beiden BĂŒchern auch der gröĂte Anteil gewidmet. Nachstehend dazu erfolgt jeweils eine Diskussion und Darstellung in theorievergleichender Perspektive.
In beiden BĂŒchern wurde sich dafĂŒr entschieden, die einzelnen Theorien fĂŒr sich stehend zu diskutieren. Auf dem ersten Blick fĂŒhrt dies dazu, dass die Inhaltsverzeichnisse repetitiv wirken. Bei Hammerschmidt, Aner und Weber werden die vorgestellten Theorien mit der Formulierung âSoziale Arbeit als âŠâ (Theorie der Jugendhilfe, Instanz sozialer Kontrolle und Agentur sozialer Innovationen, tertiĂ€re Erziehung, Herrschaftssicherung, âRevolutionĂ€re Praxisâ, vergesellschaftliche Sozialisationsarbeit, Hilfe zur LebensbewĂ€ltigung, Rekonstruktion von SubjektivitĂ€t, Menschenrechtsprofession, Inklusionsvermittlung, stellvertretende Deutung, Nutzertheorie Sozialer Arbeit, Theorie Postmoderner Sozialer Arbeit) ĂŒberschrieben. Bei Sandermann und Neumann beginnen alle zehn Kapitel zu den Theorien mit der Formulierung âTheorie der/desâŠâ (industriegesellschaftlich gerahmten Erziehungswirklichkeit, Alltags- und Lebensweltorientierung, UnterstĂŒtzung zur LebensbewĂ€ltigung, Dienstleistungsorientierung, reflexiven SozialpĂ€dagogik, des sozialpĂ€dagogischen Diskurses, der organisierten Hilfe, Funktionssystems sozialer Hilfe, Regierungshandelns, intervenierenden Sozialpolitik). Dies ist zunĂ€chst einmal ein Ă€sthetischer Einwand, wichtiger ist, dass durch diese PrĂ€sentation alle Theorien auf die gleiche formale Ebene gehoben werden: Formal wird damit nicht der Versuch unternommen, theoretische âVerwandtschaftenâ, âNĂ€henâ und gemeinsame theoretische Bezugspunkte bereits in der Gliederung zum Ausdruck zu bringen und damit schon in der Struktur der Publikation eine Form von Systematisierung vorzunehmen.
WĂ€hrend der Aufbau der BĂŒcher Ă€hnlich ist, unterscheiden sich die eingenommen Perspektiven: Bei Hammerschmidt, Aner und Weber wird sehr deutlich, dass das Buch aus der Auseinandersetzung mit den Theorien in der akademischen Lehre selbst entstanden ist. Die Autor*innen prĂ€sentieren sich als erfahrene und kundige Expert*innen auf dem Gebiet, die nicht verlegen sind eigene Positionen zu vertreten und aus ihrer Perspektive heraus auch Kritik zu formulieren. Einsteiger*innen werden so in den Diskurs um die Theorien aus der Perspektive der Autor*innen eingefĂŒhrt. FĂŒr erfahrenere Leser*innen, die ggf. eigene theoretische Lesarten entwickelt haben, mag dies dazu fĂŒhren, dass sie nicht jeder Positionierung der Autor*innen zustimmen mögen. Das Buch kann so vielleicht am ehesten als eine Einladung zur Diskussion im Kontext eines imaginierten Seminars gelesen werden.
Der Ton bei Sandermann und Neumann ist hingegen ein anderer: Sie sind entschieden weniger daran interessiert, die Theorien der Sozialen Arbeit aus einer eigenen Position zu diskutieren und zu bewerten, sondern sind stets um NeutralitĂ€t bemĂŒht, um den Theoriediskurs in den forscherischen Blick nehmen. Das Buch selbst ist offensichtlich als Lehrbuch konzipiert, zugleich wird aber deutlich, dass die BeschĂ€ftigung Teil eines umfassenderen Forschungsprojekts ist, dessen âempirischerâ Gegenstand die Theorien der Sozialen Arbeit sind. Den forscherischen Charakter erhĂ€lt das Buch insbesondere dadurch, dass die Autoren eine klare Untersuchungsperspektive formulieren und hier besonders groĂen Wert auf die erkenntnistheoretischen Perspektiven der jeweiligen Theorien legen. Das Buch von Sandermann und Neumann stellt damit vielleicht vor allem eine Einladung dar, an den Forschungsergebnissen eines umfangreichen Projekts zu den Theorien der Sozialen Arbeit teilzuhaben und diese zu diskutieren.
Vor dem Hintergrund der jeweilig eingenommenen Perspektive wird auch die Auswahl der betrachteten Theorien unterschiedlich vorgenommen. Hammerschmidt, Aner und Weber begrĂŒnden ihr eigenes VerstĂ€ndnis von Theorien der Sozialen Arbeit, in dem sie nicht nur ihren Theoriebegriff, sondern ausfĂŒhrlicher insbesondere auch ihr VerstĂ€ndnis von Sozialer Arbeit skizzieren. FĂŒr sie zeichnen sich Theorien dadurch aus, dass sie zur âErklĂ€rung einer Sache â hier der Sozialen Arbeit â dienen könnenâ (S. 50). Sie formulieren dabei, dass âkein Mangel an [âŠ] normativen Orientierungenâ in der Sozialen Arbeit herrsche, wohl aber an ânĂŒchternen Analysenâ. Die damit zentral gesetzte Perspektive (Theorien als ErklĂ€rungen ĂŒber die Soziale Arbeit) ist wohl die inklusivste Form der Auswahl. Zugleich stellt sich die Frage, welche Theorie der Sozialen Arbeit, von sich selbst nicht behauptet auch zu ErklĂ€rung der Sozialen Arbeit beizutragen â selbst jene, die auch zu normativ gehaltvollen Positionierungen befĂ€higen wollen, konfrontieren sich schlieĂlich mit diesem Anspruch. Aus diesem Grund bleibt letztlich doch unklar, wie die Autor*innen zur tatsĂ€chlichen Auswahl kommen. WĂ€hrend die Darstellung der ausgewĂ€hlten Theorien plausibel zeigt, was aus ihrer Perspektive die jeweiligen Einzeltheorien relevant macht, bleibt unklar warum sie andere Theorien von der Diskussion ausgeschlossen haben. So werden beispielsweise lebenswelt- und alltagstheoretische Positionen von ihnen ausgeschlossen, die genauen GrĂŒnde dafĂŒr bleiben jedoch unklar.
Sandermann und Neumann, als Beobachter des Theoriediskurses, begrĂŒnden ihre Auswahl damit, dass sie ein âPanorama verschiedener, regelmĂ€Ăig als relevant markierter Theorien der Sozialen Arbeitâ (S. 48) erstellen wollen. Das Kriterium âregelmĂ€Ăig als relevant markiertâ verschiebt somit die Auswahl an den Diskurs um Theorien der Sozialen Arbeit. Dies passt zur Gesamtkonzeption des verfolgten Projekts, zugleich bleibt jedoch auch hier unklar, wie die Auswahl konkret erfolgt und wie von ihnen bestimmt wird, was ĂŒberhaupt zum Diskurs gehört. Bei genauerer Betrachtung fĂ€llt so ins Auge, dass eine ganze Reihe von AnsĂ€tzen die anderenorts als Theorien der Sozialen Arbeit verhandelt werden, von Sandermann und Neumann nicht berĂŒcksichtigt werden.
Jenseits dieser Anmerkungen hinsichtlich der BegrĂŒndung der Auswahl, erscheinen in beiden FĂ€llen die letztlich ausgewĂ€hlten Theorien, so wird dann spĂ€testens auch in den Einzelkapiteln selbst deutlich, als relevant fĂŒr den Diskurs um Theorien der Sozialen Arbeit.
Beide BĂŒcher formulieren den Anspruch, dass sie die Theorien systematisch in den Blick nehmen. In beiden FĂ€llen spiegelt sich dies darin, dass an jede der Theorien die gleichen Fragen gerichtet werden. Im Fall von Hammerschmidt, Aner und Weber wird fĂŒr jede Theorien zunĂ€chst eine âDefinition und Gegenstandsbestimmungâ vorgenommen, anschlieĂend den oder die zentralen âVertreterâ eingefĂŒhrt, um dann im Hauptteil die âKernaussagenâ der jeweiligen Theorie zu betrachten. Abgeschlossen wird die inhaltliche Darstellung jeweils mit einer Betrachtung von âGrenzen und offenen Fragenâ. Im Anschluss an diesen Hauptteil, nehmen die Autor*innen eine vergleichende Perspektive ein und betrachten die erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen Bezugspunkte, die Ausgangspunkte und Ziele, die NormativitĂ€t sowie der Handlungsfeldorientierung und Adressat*innen. An dieser Stelle irritiert zuweilen, dass die Kritiken der Autor*innen an die Theorieentwicklung als Einheit formuliert werden. Dies wird unter anderem deutlich in der Formulierung: âDass die AdressatInnen nur selten und ĂŒberwiegend indirekt in den Blick kommen, lĂ€sst auf die SelbstreferenzialitĂ€t der sozialpĂ€dagogischen Theorieentwicklung schlieĂenâ (S. 215). Dies verwundert da einige der Einzeltheorien die Adressat*innen nicht nur in den Blick nehmen, sondern in ihr Zentrum rĂŒcken (Subjekttheoretische Verortungen, BewĂ€ltigungstheoretische AnsĂ€tze, Dienstleistungstheorie). Das Problem scheint hier vielmehr darin zu liegen, dass die Autor*innen versuchen die sozialpĂ€dagogische Theoriebildung insgesamt zu umreiĂen und dann auch zu kritisieren. Auch wenn dies fĂŒr die sozialpĂ€dagogische Theoriediskussion nicht uninteressant ist, erscheint sie hier zu direkt und zu wenig abstrakt angelegt.
Sandermann und Neumann formulieren in ihrem Grundkurs, dass sie explizit nicht daran interessiert sind, Theorien lediglich inhaltlich zusammenzufassen. Sie analysieren in ihrem Hauptteil die Theorien vielmehr mit drei zentrale Fragen: âWelches Erkenntnisziel formuliert die Theorie?â, âWo und wie beobachtet die Theorie Soziale Arbeit und auf welchen Vorannahmen werden diese Beobachtungen aufgebaut?â, âWas identifiziert die Theorie als Praxis der Sozialen Arbeit?â (S. 70). Die Theorien der Sozialen Arbeit werden damit aus einer Perspektive analysiert, die als einzige theoretische PrĂ€misse nennt, dass sie die Theoretisierungen der Theorien der Sozialen Arbeit nachvollziehen und beschreiben will.
Diese NeutralitĂ€t halten die Autoren weitgehend durch und ĂŒberschreiten diese selbst gesteckte BeschrĂ€nkung nur gelegentlich (z. B. in ihrer Kritik der Theorie des Regierungshandelns). Zuweilen kommt ihnen dabei jedoch der Inhalt der jeweiligen Theorien aus dem Blick. Deutlich wird dies im Kapitel, dass sie als âTheorie des sozialpĂ€dagogischen Diskursesâ ĂŒberschrieben haben und in dem sie sich ausschlieĂlich auf die von Michael Winkler vorgelegte Theorie der SozialpĂ€dagogik beziehen. Sie referieren hier ĂŒberwiegend die AusfĂŒhrungen zum sozialpĂ€dagogischen Diskurs, in denen âdie Möglichkeit einer Theorie der SozialpĂ€dagogikâ reflektiert wird und damit die erkenntnistheoretische Reflexion darĂŒber, wie man zu einer Theorie der SozialpĂ€dagogik kommen kann. Die Theorie selbst steckt bei Winkler jedoch in der Theoretisierung des Begriffs des Subjekts sowie des sozialpĂ€dagogischen Orts. Beide Begriffe werden bei Sandermann und Neumann zwar auch erwĂ€hnt, sie geraten jedoch durch die Konzentration auf die erkenntnistheoretischen PrĂ€missen und die Form der Theorie weitgehend aus dem Blick. In den anderen Kapiteln fĂ€llt die Analyse der erkenntnistheoretischen Fragen nicht so stark mit der Darstellung der zentralen inhaltlichen Positionen auseinander, was zuweilen auch daran liegen kann, dass bei den anderen Theorien schlicht nicht so ausfĂŒhrliche explizite Darstellungen der erkenntnistheoretischen Perspektive vorliegen und diese daher stĂ€rker am Inhalt der Theorien herausgearbeitet werden mĂŒssen. An den Hauptteil anschlieĂend nehmen auch Sandermann und Neumann eine vergleichende Betrachtung vor. Sie betonen, dass fĂŒr sie nicht das was der jeweiligen Theorien im Zentrum steht, sondern vielmehr wie sie dies tun. Dabei prĂ€sentieren sie sowohl zentrale Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten der Theorien, vor dem Hintergrund wie sie aufgebaut sind. Damit wird zwar hinsichtlich des Grundkurs-Anspruchs eine Leerstelle gelassen, zugleich legen sie damit eine Verdichtung vor, die ĂŒberzeugt und ĂŒber die ĂŒblichen EinfĂŒhrungen hinaus geht.
Die beiden BĂŒcher sind beide gut geschrieben und lassen sich angenehm lesen, wohlgleich sie ihren einfĂŒhrenden Charakter nicht unbedingt dadurch erhalten, dass sie komplexe ZusammenhĂ€nge runterbrechen oder eine besonders einfache Sprache verwenden und dabei den Gegenstand simplifizierend darstellen. Es wird in beiden FĂ€llen scheinbar davon ausgegangen, dass Studierenden, intellektuelle Anstrengungen nicht erspart werden können und sollten. Ihren Lehrbuchcharakter erhalten die BĂŒcher vor allem dadurch, dass sie deutlich didaktischer gestaltet sind und jeweils zusĂ€tzliche Hinweise beinhalten.
So finden sich bei Hammerschmidt, Aner und Weber zu den jeweiligen Theorien sehr gut sortierte Literalturlisten mit (kĂŒrzeren) SchlĂŒsseltexten sowie Hauptpublikationen zu den jeweiligen Theorien â diese Zusammenstellung stellen sicherlich eine wertvolle Fundgrube fĂŒr weitere Auseinandersetzungen dar. DarĂŒber hinaus wird jede Darstellung durch einen kurzen âSteckbriefâ abgerundet, der die jeweiligen Theorien in Stichworten skizziert. Zuweilen irritierend fĂŒr ein Lehrbuch wirken die FuĂnoten, die sowohl zahlreich eingesetzt werden (es sind insgesamt ĂŒber Einhundert), zuweilen sehr ausfĂŒhrlich ausfallen und in denen sich unterschiedliche Arten von Kommentierungen, ErgĂ€nzungen und Zusatzinformationen finden.
An diesem Punkt macht der Grundkurs von Sandermann und Neumann einen konzeptionell konsequenteren Eindruck. Bei ihnen finden sich kurze Zusammenfassungen, Definitionen, Beispiele, Literaturempfehlungen sowie Ăbungsaufgaben graphisch jeweils unterschiedlich abgesetzt und klar unterteilt in kleinen InfokĂ€stchen prĂ€sentiert. Diese Zusatzinformationen beeindrucken dadurch, dass sie durchdachte und prĂ€zise Informationen an den jeweiligen Stellen enthalten. Studierende werden m.E. gerade die klaren Definitionen als sehr hilfreich empfinden. In diesen zeigt sich aber auch sehr deutlich der Kompromiss, den die Autoren finden mussten: WĂ€hrend sie im Buch ansonsten immer wieder drauf hinweisen, dass jede Definition von einer theoretischen Perspektive abhĂ€ngt, formulieren sie hier eindeutige Definitionen, in denen die AbhĂ€ngigkeit von der theoretischen Perspektive der Autoren nicht weiter thematisiert werden.
Wenn Studierende in den Bachelor-StudiengĂ€ngen der Sozialen Arbeit eines der beiden BĂŒcher als Grundlage und Ausgangspunkt ihrer Auseinandersetzung mit den Theorien der Sozialen Arbeit nehmen, gibt es keinen Grund zur Sorge um das theoretische Fundament ihres fachlichen Wissens. Im Gegenteil: Mit der LektĂŒre wĂ€re fĂŒr die Studierenden ein mehr als nur ordentlicher Grundstein zur eigenstĂ€ndigen Auseinandersetzung mit Theorien der Sozialen Arbeit gelegt. Unter dem Strich kann von einfĂŒhrenden Werken wohl kaum mehr erwartet werden.
DarĂŒber hinaus stellen die beiden BĂŒcher fĂŒr die Vorbereitung von Lehrveranstaltungen zu den Theorien der Sozialen Arbeit wertvolle Referenzwerke dar. Die jeweiligen Darstellungen zu den einzelnen Theorien laden zur Auseinandersetzung ein und ermöglichen so kritische Diskussionen. Insbesondere die ausgewiesenen SchlĂŒsseltexte und weiterfĂŒhrende Literaturhinweise zu den Theorien stellen in Kombination mit oder auch unabhĂ€ngig von den AusfĂŒhrungen der Autor*innen eine Ressource dar.
Der Wert fĂŒr die Fachdebatte um die Theorien der Sozialen Arbeit, liegt bei den BĂŒchern meines Erachtens nicht darin, dass sie jeweils vollumfĂ€nglich ĂŒberzeugen und allen Erwartungen gerecht werden können, sondern vor allem darin, dass sie aus ihrer jeweiligen Perspektive, pointierte BeitrĂ€ge zu den jeweiligen Theorien vorlegen und dabei zugleich auch die Diskussion ĂŒber die Art und Weise der Debatte um Theorien befruchten. Auch wenn Hammerschmidt, Aner und Weber einen geteilten Ort der Theoriedebatte in der Sozialen Arbeit vermissen, erscheinen mir beide BĂŒcher doch als Teil dieser Debatte. Vor allem, wenn man wie Sandermann und Neumann formulieren, neben der Theorieproduktion auch das aufrĂ€umen, aussortieren und bewahren zum Theoriediskurs zĂ€hlt, können die beiden vorgelegten BĂŒcher, als wertvolle BeitrĂ€ge in der Theoriedebatte verstanden werden.
EWR 18 (2019), Nr. 5 (November/Dezember)
Doppelrezension zu EinfĂŒhrungen in die Theorien der Sozialen Arbeit
Zeitgenössische Theorien Sozialer Arbeit
2. Auflage
Weinheim: Beltz Juventa 2017
(232 Seiten; ISBN 978-3-7799-6026-3; 19,95 EUR)
Grundkurs Theorien der Sozialen Arbeit
Stuttgart / MĂŒnchen: UTB / Ernst Reinhard Verlag 2018
(238 Seiten; ISBN 978-3-8252-4948-9; 19,99 EUR)
Holger Schoneville (Dortmund)
Zur Zitierweise der Rezension:
Holger Schoneville: Rezension von: Peter Hammerschmidt, Arne Kirsten, Sascha Weber: Zeitgenössische Theorien Sozialer Arbeit, 2. Auflage. Weinheim: Beltz Juventa 2017 und Philipp Sandermann, Sascha Neumann: Grundkurs Theorien der Sozialen Arbeit. Stuttgart/MĂŒnchen: UTB/Ernst Reinhard Verlag 2018 In: EWR 18 (2019), Nr. 5 (Veröffentlicht am 18.12.2019), URL: http://klinkhardt.de/ewr/978377996026.html
Holger Schoneville: Rezension von: Peter Hammerschmidt, Arne Kirsten, Sascha Weber: Zeitgenössische Theorien Sozialer Arbeit, 2. Auflage. Weinheim: Beltz Juventa 2017 und Philipp Sandermann, Sascha Neumann: Grundkurs Theorien der Sozialen Arbeit. Stuttgart/MĂŒnchen: UTB/Ernst Reinhard Verlag 2018 In: EWR 18 (2019), Nr. 5 (Veröffentlicht am 18.12.2019), URL: http://klinkhardt.de/ewr/978377996026.html