Eines der zentralen Themen der Internationalen und Vergleichenden Erziehungswissenschaft ist die Frage nach Konvergenz und Divergenz der nationalen Bildungssysteme aufgrund internationalisierender und globalisierender Prozesse. Dieser Gegenstand wird bereits seit über einem Jahrzehnt in theoretisch-methodologischen Diskussionen thematisiert; mittlerweile beschäftigen sich darüber hinaus auch andere erziehungswissenschaftliche Subdisziplinen mit den Wirkungen der Globalisierung auf Bildungsprozesse, wie zum Beispiel der vorliegende Band.
Das hier besprochene Buch ist im Rahmen eines internationalen Forschungsnetzwerks zur Berufs- und Weiterbildung entstanden und dokumentiert eine 2006 in Dänemark gehaltene Konferenz zum Thema „Divergenz und Konvergenz in Bildung und Arbeit“. Die Herausgeber organisierten die 18 Beiträge des Bandes in drei thematische Blöcke: (1) Nationale Modelle der Berufsbildung, (2) Lernumwelten in Bildung und Arbeit und (3) Arbeits- und Berufsidentitäten. Damit beanspruchen die hier gesammelten Beiträge, sowohl die institutionelle als auch die individuelle und persönliche Dimension der Thematik zu diskutieren. Auf der einen Dimension geht es um den institutionellen (nationalen) Rahmen sowie um die sozialen Akteure und Kontexte der Berufs- und Weiterbildung, auf der anderen, individuellen Dimension geht es um die Perspektive der einzelnen Lernenden. Die Autoren gehen davon aus, dass es paradoxerweise gleichzeitig „divergente und konvergente Entwicklungen in Bildung und Arbeit“ (13) gibt.
In Teil 1 sind Beiträge versammelt, die sich mit Modellen, Politikformulierung und Politikdiskursen in der Berufsbildung beschäftigen. Kapitel 1 (Thomas Deissinger: „Cultural Patterns underlying Apprenticeship: Germany and the UK“) nutzt das Konzept der ‚apprenticeship culture’ (36f.), um das deutsche und das britische Modell der Berufsbildung zu analysieren. Er stellt fest, dass, obwohl beide Systeme unter die selben Modernisierungsanforderungen gestellt sind, diese nicht zu einer Angleichung führen, denn das in Deutschland staatlich regulierte Modell (38f.), das dem „institution-based approach“ (47) entspricht, reagiert anders als das britische „market model“ (42) auf diese Herausforderungen; außerdem legen beide Modelle ihren Fokus auf unterschiedliche didaktische und institutionelle Arrangements. Die unterschiedlichen Regulierungsmodelle in beiden Ländern führen zu unterschiedlichen Arten und Weisen der Implementation der übergreifenden europäischen Politiken der Berufs- und Weiterbildung (European Qualifications Framework for Lifelong Learning).
Aus historischer Perspektive untersucht Philipp Gonon („Apprenticeship, Vocationalism and Opposing VET-Reform Trends in Europe“) die scheinbar gegensätzlichen Anforderungen der aktuellen Entwicklungen: unmittelbare professionelle Bedürfnisse auf der einen Seite (traditionelle Berufsbildung) und abstraktere und längerfristige Anforderungen (formale schulische Bildung) auf der anderen (59f). Er argumentiert, dass Allgemein- und Berufsbildung institutionell weniger getrennt seien als früher. „Es wird mittlerweile allgemein akzeptiert, Berufsbildung als eine Form von Bildung und traditionelle Formen der Bildung in Schulen als ökonomisch wertvoll anzusehen“ (61). Trotz immer lauter werdender Rufe nach einer Reform des deutschen dualen Modells dient dieses als Orientierung für europäische Reformen. Gonon schließt seinen Beitrag mit einer Diskussion von zentralen Elementen für zukünftige Reformen: „größere Beteiligung und Mitverantwortung seitens der Firmen und der Industrie“, „solide Schulbildung“ und schließlich „aktive Beteiligung aller Partner“ (72).
Katrin Kraus analysiert in ihrem Beitrag „Understanding the Transfer of Concepts between the International and the National Levels: Import or interpretation?“ (Kap. 3) den europäischen Diskurs des Konzepts „employability“ und seinen Transfer auf die deutsche Diskussion. Sie führt das Konzept des „earning schema“ als tertium comparationis ein, um die Beziehung zwischen der individuellen und kollektiven Ebene sichtbar zu machen (83). Ihre Analyse zeigt, dass die deutsche Interpretation des Konzepts ‚employability’ das nationale Verständnis des traditionellen Konzepts sowie die Gesellschaftsstruktur widerspiegelt und begründet so die Sicht von Transfer als einem doppelseitigen Prozess (96).
Die Ziele und Wirkungen des Kopenhagener Prozesses werden in Kapitel 4 („VET Policy Formation and Discourse in the EU: A mobile work force for a European labour market?”) von Pia Cort diskutiert. Sie bringt den Kopenhagener Prozess in die Nähe anderer Diskurse der EU (Lissabon, Lebenslanges Lernen), identifiziert den Diskurs über Berufsbildung als wichtigen Faktor für die Schaffung eines internen Arbeitsmarktes der EU und diskutiert die Open Method of Coordination (OMC) als Governance-Instrument. Obwohl – zumindest rhetorisch – die OMC als ein ‚bottom-up’ Ansatz gilt, wird sie durch andere Strategien ergänzt, welche den Politikdiskurs um Berufsbildung in eine ganz bestimmte Richtung lenken (119ff.). Nationale Diversität könnte auf diese Weise zugunsten eines standardisierten Modells schwinden.
Eine kulturtheoretische Perspektive wird im Beitrag von Nguyen Phuong-May, Cees Terlouw und Albert Pilot (Kapitel 5) eingenommen. Sie skizzieren ein Modell, welches Kooperation in der Berufs- und Weiterbildung angemessen hinsichtlich kultureller Normen und Werte ermöglichen soll. Die Autoren vergleichen die „Asian Confucian Heritage“ mit westlichen Kulturen in dem sie unterschiedliche Dimensionen der Berufs- und Weiterbildungssysteme betrachten.
Der Beitrag von Markus Weil beschließt Teil 1 des Bandes. In „Networking for Researchers of Vocational Education: Discovering divergence cross-culturally?“ thematisiert er methodische Fragen des interkulturellen Vergleichs in der Berufs- und Weiterbildung. Er argumentiert für den Netzwerk-Ansatz als Forschungsmethode in der Untersuchung von kulturübergreifenden Divergenzen von Bildung und Arbeit. Mit ihm lassen sich „multiple Schichten und Perspektiven der Berufs- und Weiterbildung fassen“ (150); er unterscheidet drei Ebenen: individuell, institutionell und kontextuell und zeigt, wie Divergenz und Konvergenz aus den unterschiedlichen ‚Schichten’ (layers) jeweils verschiedenen Perspektiven zulassen (162f.). Mithilfe des Netzwerk-Ansatzes lässt sich, so Weil, Divergenz und Konvergenz analysieren, ohne dass eine „single top-down perspective“ den Prozess dominiert (166).
Die Beiträge in Teil 2 des Bandes („Divergence and Convergence of Learning environments in Education and Work“) kreisen um die unterschiedlichen Arrangements der Beziehung zwischen formaler Schulbildung und Weiter- und Berufsbildung, auch die Interrelation von Theorie und Praxis in beiden Feldern wird thematisiert. Christian Helms Jørgensens "School and Workplace as Learning Environments in Vocational Education and Training“ analysiert beide Lernumwelten aus derselben Perspektive und, über den Dualismus Schule-Arbeit hinausgehend, beschreibt er, wie - sowohl in der Schule als auch in der Arbeit - eine technisch-organisationale und eine soziale Lernumwelt samt ihrer unterschiedlichen Dimensionen ausgemacht werden können (177). Eine multidimensionale Perspektive wird vorgeschlagen, welche sowohl ihre objektiven als auch subjektiven Merkmale in die Analyse von ‚Lernumwelten’ mit einbeziehen (193). Eine sinnvolle Analyse von Lernumwelten berücksichtigt die Sicht der Forschenden – Lernumwelt als „objective reality“, aber auch die der Lernenden – die „subjective reality“, so Jørgensen.
In „Mathematics and Numeracy: Divergence and Convergence in Education and Work“ thematisiert Gail E. FitzSimons die Diskrepanz zwischen formaler mathematischer Bildung und den tatsächlichen Praktiken (Numeracy) in der Arbeitswelt von qualifizierten und unqualifizierten Kräften. Die Überbrückung dieser Differenz kann, so FitzSimons, durch ein verändertes Verständnis von ‚adult numeracy’ herbeigeführt werden: eine Konvergenz der (vertikalen und horizontalen) Diskurse um mathematische Bildung/Numeracy in beiden Lernumwelten. Arbeitnehmer brauchen theoretisches mathematisches Wissen; dieses theoretische Wissen soll jedoch nicht isoliert gelernt werden, sondern in ‚dialektischem Bezug zum Kontext des horizontalen Diskurses der Alltagspraxis’ (215).
Lene Tanggaard („Learning at School and Work: Boundary Crossing, strangeness and legitimacy in apprentices’ everyday life“) diskutiert aus einer situativen Perspektive die Dynamiken des Lernens in den unterschiedlichen Umwelten. „Border crossing, strangeness and legitimacy“ sind die Konzepte, mit denen die Autorin Lernen in der Schule und in der Arbeit untersucht. Tanggaard plädiert für ein Modell für die Konzeptualisierung von Schule und Arbeit als verschiedene Lernkontexte, mit verschiedenen Aufgaben, Werten und manchmal auch mit unterschiedlichen Wissens- und Machtformen (221). Lernen ist dann nicht einfach der Transformationsprozess von Theorie in Praxis, sondern ein Prozess der Enkulturation. „Lernen und Entwicklung sind aus einer situativen Perspektive als Fortschritt entlang den Bahnen von Teilhabe/Beteiligung und Identitätswachstum zu sehen“ (233), resümiert die Autorin.
In einer empirischen Untersuchung adressiert Vibe Aarkrog das Thema der Konvergenz von Theorie und Praxis in der Berufs- und Weiterbildung. In „Convergernce of General Theory and Practice in VET: Five theses about the students’ motivation for general subjects in VET“ kontrastiert die Autorin die Lehr-/Lernpraktiken in den Fächern Mathematik, Physik und Chemie auf der einen und Dänisch und Englisch auf der anderen Seite. Obwohl Lehrende beide Fächergruppen auf die Praxis beziehen, sind Lernende bei letzterer motivierter. Die Untersuchung bietet fünf Erklärungen für die unterschiedliche Wahrnehmung der Fächer (247ff.) und formuliert abschließend fünf Thesen für eine bessere Vermittlung von allgemeinen Fächern (256f.).
Die Trennlinie ‚akademisch–berufsbildend’ in der Berufs- und Weiterbildung wird am Beispiel der Reformen in Norwegen von Liv Mjelde diskutiert. In „Will the Twain meet? The academic-vocational divide in vocational education in Norway“ skizziert die Autorin die Entwicklung der Reformen des Berufs- und Weiterbildungssystems in dem Land. Dabei konzentriert sie sich leider auf die historische Dimension und weniger auf die aktuelle Reform (Jahr 2006); so bleibt ihr Argument nicht nachvollziehbar, dass keine der Reformen Verständnis für die Probleme in der Berufsbildung zu haben scheint (280). Deutlich wird die z. T. paradoxe Beziehung der Logiken von allgemeinbildenden und berufsbildenden Lernumwelten.
Der Beitrag von Annette und Palle Rasmussen schließt Teil 2 des Bandes. In „Educational Knowledge at Work: Tensions in Linking General Adult Education to Workplaces“ zeigen sie anhand einer Fallstudie in Dänemark die unterschiedliche Bedeutung von Bildung und Lernen je nach Lernumwelt und je nach Interessensgruppe. Sie unterscheiden zwischen „curriculum as fact“ (Wissen, das als Fakt übertragen werden kann) und „curriculum as practice“ (Wissen, das kollektiv produziert wird) (287), um dann die Spannungen und Widersprüche zu thematisieren, die aus dem Zusammenprallen der Logik des Arbeitsplatzes mit der der Schule entstehen (296). Die Autoren resümieren: „Die Logik der Arbeit wird mit der Logik der Bildung vermengt, und ein praxisbasiertes Curriculum wird teilweise eingeführt. Diese Entwicklung kann als ein ‚productive renewal of general adult education’ gesehen werden, sie bringt aber auch Turbulenzen mit sich, insbesondere im Hinblick auf die Rolle der Lernenden, aber auch der anderen Beteiligten“ (304).
Von der Einsicht ausgehend, dass die Wahl eines Jugendlichen für eine Berufs(aus)bildung nicht nur die Wahl ist, wie ein Lebensunterhalt verdient wird, sondern auch die Konstruktion eines Lebensprojekts, einer Identität und einer Biographie ist, beschäftigen sich die Beiträge im Teil 3 des Bandes mit der individuellen Dimension der Lernenden. Dabei nehmen sie bald eine historische, bald eine nationale und individuelle Perspektive auf.
Heather Hodkinsons Beitrag („Divergent Perspectives on Learning at, for and through Work“) plädiert für die Berücksichtigung der individuellen Herangehensweisen der Lernenden beim Versuch, Lernen am Arbeitsplatz zu verstehen. Anhand dreier Fallstudien (nach der life history Methode) zur Bedeutung von Lernen im Erwachsenenleben zeigt die Autorin die Unterschiede in Erfahrung mit und Dispositionen gegenüber Lernen bei Erwachsenen. Sie schließt, dass diese Divergenzen nicht übersehen werden dürfen – wie es oft bei Standardisierungsversuchen von Berufbildungssystemen seitens der Arbeitgeber und Regierungen der Fall ist. Die individuelle Perspektive der Lernenden muss mit einer strukturellen, d. h. sozialen, ökonomischen und politischen Dimension (mit)gedacht werden (330f.).
Im Beitrag von Ida Juul („Between Dreams and Realities: Similarities and Differences in Narratives told by three different Generations of Cabinet Makers“) wird die Geschichte von drei Generationen von Möbelherstellern anhand von narrativen Interviews erzählt, welche gleichzeitig auch drei unterschiedliche soziale Hintergründe haben. Diese Charakteristika, so die Autorin, führen zu unterschiedlichen Erwartungen in Bezug auf Bildungs- und Berufsperspektiven, da das Bildungsniveau allgemein angestiegen ist. Laut Juul hat sich dieser Anstieg auf das Prestige des Berufsbildungssystems ausgewirkt und prägte den Diskurs über den angemessenen Übergang von Schule zur Arbeit (352). Die Autorin zeigt, dass, obwohl die Wahl der jüngeren Generationen nicht so stark von ihrer Umwelt abhängt, die Motivation, ein Handwerker zu werden, dennoch in traditionellen Ideen und Werten des Handwerks und der Handwerkskunst tief verwurzelt ist (354).
In “The Optimistic versus Pessimistic Life Plan Approach: Young Adults’ Risk Perceptions towards the Life Course in the USA and East Germany” wird der Übergang Schule/Arbeit von Antje Barabasch behandelt. Anhand biographischer Darstellungen von vier jungen Erwachsenen beider Länder werden unterschiedliche Übergangsformen aufgezeigt. Ziel des Beitrags ist, die Wahrnehmung von Risiko zu untersuchen. Wie Barabasch zeigt, sind die jungen Erwachsenen in Ostdeutschland viel pessimistischer eingestellt als US-amerikanische Gleichaltrige. Die deutschen Teilnehmer der Studie zeigten eine sehr ausgeprägte Risikowahrnehmung in Bezug auf ihre Berufsmöglichkeiten (371). Obwohl die untersuchten Länder eine gewisse Ähnlichkeit im wachsenden Druck auf die Individuen, ihre Lebenswege aktiv zu gestalten, aufzeigen, unterscheiden sich die Bewältigungsstrategien wesentlich, so die Autorin (376).
Paul Armstrong („Learning about Work through Popular Culture: The Case of the Office Work“) wählt für seine Untersuchung über den Einfluss der Medien auf die Erwartungen und das Vorwissen junger Erwachsener über das Arbeitsleben einen kulturwissenschaftlichen Zugang. Er analysiert die Fernsehsendung „The Office“ in ihrer britischen und amerikanischen Version und kontrastiert sie mit der deutschsprachigen Sendung „Stromberg“. Armstrong schreibt: „wir sind kein unbeschriebenes Blatt, wenn wir unser ersten Arbeitsplatz antreten“ (379); „wir kennen Erwartungen und Normen der Arbeitswelt, bevor wir eigene Erfahrungen sammeln“ (401) und diese Vorstellungen sind im gewissen Umfang durch Medienrepräsentationen mitkonstruiert. Der Autor schlägt mit seinem Beitrag eine interessante Forschungsschneise in dieses Feld.
In einer anthropologischen Analyse geht Marianne Søgaard Sørensen in „Craftsmen and Their Tools: An Anthropological Analysis“ auf die Spur der unterschiedlichen Verständnisse von „Handwerk’“ bei Schreinern und Möbeltischlern. Sie analysiert die Wahrnehmungen von Lehrern und Schülern einer Kopenhagener Berufsschule und ihren Umgang mit ihren Werkzeugen und findet verschiedene Formen der Beziehung zu ihrem Beruf (418). Sie alle sehen jedoch ihr Werkzeug als Privateigentum, das Teil ihrer professionellen Identität und ihr Stolz ist. Sie haben zum Teil sehr traditionelle Verständnisse von Ihrem Handwerk, was in Widerspruch zur europäischen politischen Agenda von „employability und competence“ steht. Die Autorin schließt ihren Beitrag mit der Frage nach den Implikationen einer zu starken Fokussierung der Berufsbildung auf die bildungspolitischen Anforderungen der „employability“ und Kompetenz. „Would the cultural components of identity and sense of belonging to tradition get lost?” (419)
Der Beitrag von Bettina Siecke “Changing the Context of Learning and Teaching in VET: The Contribution of Concepts of Emotions” schließt den Band. Das Kapitel dreht sich um die Rolle von Emotionen in Lern- und Arbeitsprozessen in der Berufsbildung und zeigt diese in individualisierter und kontextualisierter Art und Weise aus der Perspektive benachteiligter Jugendlicher. Die Behandlungsformen von Emotionen innerhalb der Berufsbildung unterscheiden sich je nach didaktischem Arrangement; darüber hinaus unterscheidet die Autorin zwischen einer „attachment theory“ (424) und einem „social constructivist approach“ (430). In ersterer übernimmt eine Person die Rolle eines Vorbilds und unterstützt so die jungen Menschen in der Bewältigung ihrer Emotionen; in der zweiten Variante werden Emotionen in einer „community of practice“ (431) verhandelt und von der Gemeinschaft übernommen. Es wird sichtbar, dass unterschiedliche Konzepte von Emotionen unterschiedliche pädagogische Arrangements nahe legen (434) und dies spiele eine wichtige Rolle insbesondere für die emotionale Entwicklung benachteiligter Jugendlicher. „Es ist notwendig und unabdingbar, das allgemeine didaktische und auch das emotionale Potential von neuen berufsbildenden Programmen kritisch zu untersuchen.“ (435)
Dem Band gelingt es insgesamt, den Reichtum am Themen und Perspektiven zu adressieren. Die Autoren in diesem Sammelband bearbeiten eine Fülle von wichtigen Fragen nicht nur für die Berufs- und Weiterbildung. Auch den Herausgebern ist zu danken für die Zusammenführung von Beiträgen, die das allgemeine Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln bearbeiten. Leider wird eine systematische Auseinandersetzung mit den Kernkonzepten ‚Konvergenz’ und ‚Divergenz’ vermisst. So sind die unter diesen Konzepten diskutierten Phänomene sehr heterogen und in manchen Beiträgen wird Konvergenz/Divergenz nur am Rande explizit thematisiert. Der Band gibt trotzdem einen angemessenen Überblick über die Forschungen eines der aktuell spannendsten Felder der Erziehungswissenschaft.
EWR 7 (2008), Nr. 5 (September/Oktober)
Divergence and Convergence in Education and Work
(Studien zur Berufs- und Weiterbildung – Studies in Vocational and Continuing Education, Bd. 6)
Bern u.a.: Lang 2008
(441 S.; ISBN 978-3-03911-505-1; 67,60 EUR)
Marcelo Parreira do Amaral (TĂĽbingen)
Zur Zitierweise der Rezension:
Marcelo Parreira do Amaral: Rezension von: Aarkrog, Vibe / Jorgensen, Christian Helms (Hg.): Divergence and Convergence in Education and Work, (Studien zur Berufs- und Weiterbildung - Stdies in Vocational and Continuing Education, Bd. 6). Bern u.a.: Lang 2008. In: EWR 7 (2008), Nr. 5 (Veröffentlicht am 09.10.2008), URL: http://klinkhardt.de/ewr/978303911505.html
Marcelo Parreira do Amaral: Rezension von: Aarkrog, Vibe / Jorgensen, Christian Helms (Hg.): Divergence and Convergence in Education and Work, (Studien zur Berufs- und Weiterbildung - Stdies in Vocational and Continuing Education, Bd. 6). Bern u.a.: Lang 2008. In: EWR 7 (2008), Nr. 5 (Veröffentlicht am 09.10.2008), URL: http://klinkhardt.de/ewr/978303911505.html