Bei diesem Buch handelt es sich wirklich um eine Einführung, denn es werden lediglich in vereinfachter Form einige Grundlagen behandelt: Der erste Teil benennt ausgewählte Schulforschungsergebnisse in Deutschland, so etwa die Bildungsziele der Eltern oder das Disengagement von Schülern, und betont die Notwendigkeit der Vermittlung psychologischen Wissens sowie die Schulung sozialer Kompetenz in der Lehreraus- und -fortbildung. Zur Definition „systemischer Schulpädagogik“ werden im 2. Kapitel die gängigsten systemisch-konstruktivistischen Theorien anskizziert und unter einer Organisationsperspektive beleuchtet. Innerhalb des Abschnitts zur Dekonstruktion von Problemen werden exemplarisch systemische Arbeitsweisen insbesondere in Beratungskontexten beschrieben. Die Bedeutsamkeit einer systemischen Sicht- und Handlungsweise in Schule wird im 3. Kapitel durch die Darlegung neurobiologischer Erkenntnisse unterstrichen. Wie systemische Sicht- und Handlungsweisen in der Lehrerfortbildung von den Teilnehmenden (insbesondere Schulleitern) angeeignet werden können, benennt Kapitel 4. Das Buch endet mit einem Ausblick, in dem einige Mängel des deutschen Schulsystems benannt werden und eine erwartbare Empfehlung ausgesprochen wird, nämlich Fortbildungen für Lehrkräfte anzubieten. Wer sich mit systemischen Denk- und Handlungsweisen erstmals auseinandersetzen will, profitiert von diesem Buch, wenngleich die angeführten empirischen Ergebnisse nur einen kleinen Teil der Forschungsergebnisse zeigen, die im Zusammenhang mit systemisch-konstruktivistischen Arbeiten in der Schule von Relevanz wären. Der Fokus liegt auf systemischer Beratung und ist daher eher für Lehrkräfte mit entsprechender Funktion nützlich. Die Benennung und Bearbeitung von Herausforderungen und Grenzen einer systemischen Arbeitsweise für eine „normale“ Regelschullehrkraft kommt dagegen eindeutig zu kurz.