Ausgehend von einer Ringvorlesung an der Universität Leipzig will dieses Lehrbuch Antworten darauf geben, warum und wie sich (angehende) Lehrkräfte mit Schul- und Unterrichtsforschung beschäftigen können (sollten). Aus meiner Sicht gelingt das Vorhaben, denn die Begründungsstränge wie auch die gewählten Themenaspekte reichen von ersten Erkundungen des pädagogischen (Tätigkeits-)Feldes, über Möglichkeiten externer und interner Schulentwicklungsarbeit bis zu Einblicken in wissenschaftliche Forschungsergebnisse. Die Ausweisung zahlreicher Unterpunkte innerhalb der vier Kapitel des Bandes erlaubt eine zielgerichtete Lektüre ausgewählter Abschnitte. Dies ist überaus sinnvoll, müssen doch für Studierende oder erfahrene Lehrkräfte ganz unterschiedliche Vorkenntnisse und Interessen angenommen werden. Dem Band können neben basalen Hinweisen im Sinne einer „Anleitung zum wissenschaftlichen Arbeiten“ viele tiefgründige und Reflexionen anregende Informationen zur Schulentwicklungsforschung entnommen werden. Der Forschungsprozess von der Konzipierung über die Wahl der Forschungsinstrumente bis zur Darstellung und Verwertung von Forschungsergebnissen wird detailreich dargestellt. Dabei wird den Forschungsinstrumenten „Beobachtung“, „Leitfadeninterview“, „Fragebogen“, „Diskursanalyse“, „Analyse sozialer Netzwerke: Soziometrie“ und „Experimente“ mit über 200 Seiten am meisten Platz eingeräumt. Leider werden keine Forschungsbeispiele von Studierenden oder Lehrkräften angeführt. So bleibt zu wünschen, dass die adressierten Leserinnen und Leser – als (spätere) Angehörige einer nicht vordergründig forschenden Profession – die Reichhaltigkeit der Ausführungen mit Gewinn entdecken und sich nicht durch die sozusagen als Zielhorizont angeführten, umfänglichen wissenschaftlichen Forschungsbeispiele abschrecken lassen.