EWR 14 (2015), Nr. 5 (September/Oktober)

Erol Yildiz / Marc Hill (Hrsg.)
Nach der Migration
Postmigrantische Perspektiven jenseits der Parallelgesellschaft
Bielefeld: transcript 2015
(295 S.; ISBN 978-3-8394-2504-6; 29,99 EUR)
Nach der Migration Die Erkenntnis, dass Deutschland ein Einwanderungsland und dass Migration normal ist, wird nach jahrelangen ideologischen Kontroversen mittlerweile in Politik, Wirtschaft und Medien breit geteilt. In den Sozialwissenschaften besinnt man sich darauf, dass es auch eine Existenz „nach der Migration“ gibt – genauer: dass Einwanderung zu Ansässigkeit führt, dass aus Eingewanderten deutsche StaatsbürgerInnen geworden sind und werden, die mittlerweile auch Kinder und Enkelkinder haben, die im Einwanderungsland geboren wurden und werden. Insofern erscheint es angebracht, das Migrationsland Deutschland und seine Geschichte aus einer „postmigrantischen Perspektive“ zu betrachten. Das Erkenntnisinteresse, des von Erol Yildiz und Marc Hill herausgegebenen Readers liegt darin, Migration „radikal neu zu denken und zwar jenseits des hegemonialen Diskurses“ sowie „neue Perspektiven auf Migration aufzuzeigen“, welche die „Erfahrungen von Migration in den Blick nehmen“ (11). Ihr „Motto“ lautet daher: „Migration bewegt und bildet die Gesellschaft“ (12). In allen Beiträgen wird der Versuch unternommen, so Yildiz und Hill, „gängige Klassifizierungen und binäre Kategorien zu suspendieren, dafür hybride, mehrdeutige und "mehrheimische" Perspektiven ins Blickfeld zu rücken. Dies ermöglicht, gesellschaftliche Verhältnisse neu zu denken […] (so werden) andere Lebensentwürfe, Geschichten und neue Genealogien der Gegenwart sichtbar, jenseits nationaler Narrative und Polarisierungen“ (16). Ich werde den Verdacht nicht los (vgl. die Sprache), dass die Autoren primär für ihre Zunft schreiben, die „Scientific Community“ und für sich selbst, nicht für ein breites migrationspolitisch interessiertes oder betroffenes Publikum – wozu dann kritische Migrationsforschung?

Der Band umfasst drei Hauptkapitel: „Migration bewegt die Forschung“ (mit Beiträgen von Erol Yildiz, Regina Römhild, Sabine Hess, Elke Tschernokoshewa und Mark Terkessidis), „Migration bewegt die Stadt“ (mit Aufsätzen von Wolf-Dietrich Bukow, dem als spiritus rector dieser Forschungsrichtung der Reader zum 70. Geburtstag gewidmet ist, Elke Krasny, Amila Sirbegovic, Angela Pilch Ortega, Marc Hill sowie Miriam Yildiz) und „Migration bewegt den Kulturbetrieb“ (mit Artikeln von Natalie Bayer, Brigitte Hipfl, Viktorija Ratkovic, Rosa Reitsamer / Rainer Prokop sowie Katrin Ackerl Konstantin / Rosalie Kopeinig). Da ich in dieser Rezension nicht auf alle Beiträge ausführlich eingehen kann, konzentriere ich mich auf die Artikel der Herausgeber sowie die Beiträge der KollegInnen, die eigens auf dem Umschlagtext erwähnt werden:

Erol Yildiz versteht in seinem programmatischen Beitrag „postmigrantische Perspektiven“ als Ausdruck eines „Aufbruch[s] in eine neue Geschichtlichkeit“. Er orientiert sich dabei stark am sog. „Postkolonialismusdiskurs“, um sich vom dominanten Migrationsdiskurs zu distanzieren, um Migrationsforschung „neu zu denken“ und (auch) als „Gesellschaftsforschung“ zu betreiben. Der „binären Logik“, dem Denken in Dualismen („Wir und die Anderen“) und einer am Nationalstaat orientierten homogenen Auffassung von „Kultur“ und „Identität“ werden Konstrukte wie „Hybridität“, „Differenz“ und „Ambivalenz“ entgegengesetzt, um quasi eine „postkoloniale Gegenmoderne“ zu entwerfen: „Die Idee der "Postmigration" (bedeutet) zunächst, die Geschichte der Migration neu zu erzählen und das gesamte Feld der Migration radikal neu zu denken, und zwar indem die Perspektiven derer eingenommen werden, die Migrationsprozesse direkt oder indirekt erlebt haben“ (21). Problematisch ist dieses Postulat m.E., da es dem zu Recht kritisierten „binären“ (dualistischen) Denken verhaftet bleibt (hegemonialer Diskurs einerseits, neue Perspektive andererseits) und MigrationsforscherInnen – mit und ohne Migrationserlebnis oder Perspektive – ebenfalls binär konstruiert, wobei u.a. unklar bleibt, was z.B. „indirektes Erleben von Migrationsprozessen“ meint.

Auch Regina Römhild konstatiert in ihrem Essay „Jenseits ethnischer Grenzen“ eingangs eine „postmigrantische Gesellschaft“, diskutiert und kritisiert Termini wie „Kultur“ (als „gefährliche Idee“) sowie „kulturalisierende Zuschreibungen“ und eine „Politik der Ethnisierung“ (37f). Dagegen postuliert sie wortgewaltig, die „Migrationsforschung zu "entmigrantisieren", die Forschung über Gesellschaft und Kultur dagegen zu ‚migrantisieren‘“ (39), um schließlich alle gängigen Themen und Termini der Migrantionsforschung zu „kosmopolitisieren“. Ziel und Fazit sind schließlich, „von der ‚Migrantologie‘ zur postmigrantischen Kultur- und Gesellschaftsforschung“ zu gelangen (40ff) – alles klar? Mit Beispielen aus der Jugendkultur(en)forschung garniert sie ihre These, dass gesellschaftliche Räume und Orte in dieser neuen theoretischen und praktischen Perspektive nunmehr migrantisiert und kosmopolitisiert betrachtet werden sollten. Das sind starke Termini und Postulate, die auf Über- bzw. Umsetzung drängen.

Sabine Hess kritisiert die kulturalistische und problembehaftete Betrachtung des Themas Migration / Einwanderung, das gängige „Integrationsparadigma“ sowie einen „methodologischen Nationalismus“ (49ff). Sie spricht von einem „kulturalistischen und differentialistischen Rassismus“, von der „Dominanz des essentialistischen Kulturbegriffs“, einem ethnisierten Integrationsdiskurs sowie der „Religiösisierung der Einwanderungsthematik“ und einer „“ökonomistischen Verwertungslogik“ – alles O.K. und abstrakt-theoretisch trefflich formuliert – nur: Wie erklär ich’s meinem Nachbarn, der abends zum Stammtisch geht? Weiter fällt mir auf, dass Hess es tunlichst vermeidet, auf die seit Jahren in Deutschland ähnlich gelagerte kritische Diskussion zu dieser Thematik einzugehen – was auch in ihrem Abriss der jüngsten Geschichte der deutschen Migrationsforschung deutlich wird (54ff). In anderen Worten: Ich ertappe mich beim Lesen immer wieder dabei zu denken: „Das hast Du (oder auch andere) doch vor zig Jahren ähnlich geschrieben“ [vgl. exemplarisch 2 oder 3]!? Auch die Formulierung, „die bisherige Blickrichtung vom Kopf auf die Füße zu stellen“ (59), kommt mir sehr bekannt vor, habe ich doch 1984 [vgl. 3, 21ff] mit Blick auf Karl Marx als Fazit einen „Aufruf“ formuliert, „die Ausländerpädagogik vom Kopf auf die Füße zu stellen“ – das war vor über 30 Jahren [vgl. auch den Untertitel zu 3]!

Mit dem Ziel einer „Betriebsprüfung Kultur“ widmet sich Mark Terkessidis in seinem Beitrag dem Thema „Kultur und Ökonomie“. Dabei kritisiert er, ausgehend von einem Hinweis auf das „erfolgreichste Sachbuch der letzten Jahrzehnte“ von Thilo Sarrazin den am (Bildungs-)Bürgertum orientierten traditionellen Kulturbetrieb, der seiner Meinung nach die aktuelle Situation einer Einwanderungsgesellschaft, vor allem in den (westdeutschen) Großstädten, in denen „Vielheit als Normalität“ erscheint, nicht gerecht wird und „neu justiert“ werden müsste. Alternativ entwirft er ein „Programm Interkultur“ (ohne den Begriff Interkultur zu problematisieren!), welches sich am Konzept der „interkulturellen Öffnung […] auch für den Kulturbereich“ orientiert (92): „Wenn sich die Kultureinrichtungen an die ganze Bevölkerung richten soll, muss in ihrem Personal auch die ganze Bevölkerung repräsentiert sein“ (99). Ist das programmatische Ziel der gleichberechtigten Partizipation aller Individuen an und ihrer Nutzung von kulturellen Einrichtungen, „unabhängig von deren Herkunft“ nicht neu, kommt mir der im Titel genannte Aspekt der „Ökonomie“ zu kurz.

In seinem Beitrag „Mobilität und Diversität als Herausforderungen für eine inclusive city“ beginnt Wolf-Dietrich Bukow mit der These, dass man mit Blick auf die letzten 50 Jahre „durchaus von einer neuen Mobilität und einer neuen Diversität“ in der (Stadt-)Gesellschaft sprechen kann (105). Es geht ihm um die Frage, wie es angesichts dieser Prozesse um den Zusammenhalt und die Leistungsfähigkeit der (Groß-)Städte bestellt ist, wie das „Recht auf Differenz“ und urbane Partizipation postuliert, respektiert und anerkannt werden kann. Eine vergleichende Analyse zeigt nach Bukow, dass in Frankreich „Sozialrassismen“, in „Deutschland eher „Kulturrassismus“ zur Erklärung von „Stadtproblemen“ herangezogen werden. In beiden Ländern werden in einer politisch-ökonomischen Perspektive „unnütze-“ (proletarische) und „nützliche Einwanderer“ (Ärzte, Ingenieure) unterschieden. Bukow erinnert daran, dass das Ruhrgebiet quasi durch (Industrialisierung und) Einwanderung entstand und heute eher Probleme mit der Entindustrialisierung, nicht mit Einwanderung hat, denn die durch Migration entstandene „neue Mobilität und die neue Diversität“ sind zum „konstruktiven Merkmal moderner Stadtgesellschaften“ avanciert (111). Der Autor sieht ein im Weberschen Sinne „zweckrationales“ Verhältnis „zwischen Mobilität und Diversität einerseits und der Stadtgesellschaft andererseits“ (113), welches durch „Globalisierung“, „neue Medien“ und „Postmoderne“ mit-ausgelöst wurde. Den „Alltag der Stadtgesellschaft“ versteht Bukow als „lokalen Fußabdruck einer globalisierten Alltagswirklichkeit“, als „gelebte, informelle Form der Inklusion“ (117). Seiner Meinung nach geht es darum, dass Mobilität und Diversität als „immanenter Bestandteil der eigenen Wirklichkeitskonstruktion betrachtet werden“ (119), d.h. für Großstädte in Einwanderungsländern normal sind. Folglich wäre eine (sozialpolitische) Neuordnung angesagt, in der es um „mehr Gerechtigkeit“, den Abbau der „intersektionellen Aufsplitterung“ und um ein „Selbstverständnis der Stadtgesellschaft als einer "inclusive city"“ geht (120f).

Zuletzt will ich mich dem Aufsatz des Mit-Herausgebers Marc Hill zum Thema „Postmigrantische Alltagspraxen von Jugendlichen“ (171ff) widmen. Der Autor übernimmt die Daten (biographische Interviews, N = 30, Gruppendiskussionen) seiner qualitativen Dissertationsstudie zu „Lebensentwürfe[n] von Jugendlichen mit Migrationshintergrund aus marginalisierten Stadtvierteln“ (in Klagenfurt / Kärnten). Ihre Erfahrungen, Reaktionen, Lebens- und Bildungsstrategien nennt er nun „postmigrantische Alltagspraxen“ und interpretiert sie als solche. Mittlerweile sind in Einwanderungsgesellschaften Biographien globalisiert und Orte transnational. Andererseits bestimmt immer noch, so Marc Hill, ein „ethnisch-kulturell-religiös-territoriales Differenzdenken“ („Wir und die Anderen“, Einheimische und Ausländer) den (alltäglich-medialen und / oder auch akademischen?) Migrationsdiskurs. Hill beschreibt fünf „Lebensentwürfe von Jugendlichen“ (180ff), die dokumentieren, wie ironisch und kreativ, selbstbewusst und kritisch-reflexiv die jungen Leute sind, aber auch, welche diskriminierenden Erfahrungen der Nicht-Zugehörigkeit sie machen und welche Bedeutung die Familie für sie hat. Dadurch entsteht ein „anderer Blick auf Migration“. Die subjektiven Interpretationen der Jugendlichen bezeichnet Hill als postmigrantische Alltagspraxen, die wiederum „Bestandteil von urbanen Bildungsprozessen“ sind (190).

Zusammenfassend kann ich den Anspruch bzw. die Programmatik des Readers nur begrüßen, nämlich: einen anderen Blick, eine andere (theoretische) Perspektive auf Migration und das Postmigrantische („Nach der Migration“) zu werfen und dabei die eindimensionalen „nationalstaatlichen Deutungen“ in Frage zu stellen, EinwandererInnen als Subjekte und GeschichtenerzählerInnen ernst zu nehmen und deren Interpretationen zu Wort kommen zu lassen (Anwaltsforschung!) sowie die Migrations- und Integrationsforschung in eine herrschaftskritische Gesellschaftstheorie zu überführen und Gesellschaftstheorie zu migrantisieren. Allerdings sehe ich den „hegemonialen Diskurs“ nicht so starr und homogen in binären Kategorien und Dualismen verhaftet. Ich denke, wir sind da schon weiter, und es lohnt nicht, einen neuen Dualismus bzw. eine neue Differenz zwischen traditionaler (herrschender) und kritischer (radikal anderer) Migrationsforschung zu konstruieren, was nur Ab- und schließlich Aus-Grenzung zur Folge hat („Wir und die Anderen“!). Max Horkheimer hat seinen programmatischen Artikel „Traditionelle und kritische Theorie“ zu dieser m.E. mittlerweile überholten Polarisierung bereits 1927 (!) verfasst [4].

Problematisch ist m.E., dass die „neue Perspektive“ nahezu ausschließlich die „GastarbeiterInnen“ und ihre Nachkommen ins Blickfeld nimmt, wodurch andere EinwandererInnengruppen „marginalisiert“ werden. Migration war nicht nur gestern (GastarbeiterInnen); sie findet kontinuierlich (Flüchtende) statt. Das „radikal neue Denken“ ist zudem zu eng und zu sehr auf (westdeutsche!) Großstädte fokussiert. Deutschland besteht nicht nur aus Köln, München oder Frankfurt, und Österreich ist mehr als Wien und Klagenfurt. Ich schreibe das aus der Perspektive des ostdeutschen Neubürgers, der in Sachsen-Anhalt auf dem strukturschwachen Lande wohnt! Was ist mit der Provinz?

Zur Marginalisierung bestimmter Bevölkerungsgruppen trägt auch bei, dass Yildiz das „Postmigrantische […] als ein[en] Kampfbegriff gegen "Migrantisierung" und Marginalisierung von Menschen“ begreift (22). In dieser Begrifflichkeit schwingt der Terminus „Migration“ weiter vehement mit. Es erscheint mir nachhaltiger für ein „radikal neues Denken“ oder eine „kritische Migrationsforschung“, wenn man in einer Einwanderungsgesellschaft auf Begriffe wie „Migration“, „Kultur“, „Integration“ oder „Identität“, auch in ihren Zusammensetzungen („Migrationshintergrund“, “hybride Identität“, „inter- oder multikulturell“ etc.), verzichtet. Ansonsten bleibt man dem binären (tendenziell rassistischen) Denken verhaftet.

Konsequenterweise müsste in diesem kritischen Entwurf und Kontext auch die empirische Variante bzw. die andere, die methodische Seite der Medaille (Kritische postmigrantische Forschung) angesprochen werden. Zu denken ist wohl an „oral history“ oder narrative Biographieforschung und Gruppendiskussionen, wodurch auch deutlich wird, dass an der „postmigrantischen Perspektive“ kaum etwas „radikal neu“ ist. Ein großer Teil der neueren, sich ebenfalls „kritisch“ und gesellschafts- bzw. machttheoretisch nennenden Migrationsforschung bleibt ausgeblendet [z.B. 5 und 6]. Überhaupt fällt mir auf, dass ältere Studien ignoriert werden, obwohl bereits in den 70er Jahren Anfänge eine kritischen makro- und gesellschaftstheoretischen Migrations- bzw. „Gastarbeiterforschung“, auch in postmigrantischer (!) Perspektive [vgl. exemplarisch 7] existierten. Migrationsforschung in Deutschland gibt es seit knapp 50 Jahren.

So finde ich viele Ansätze und Forderungen äußerst sympathisch und theoretisch angemessen und notwendig, z.B. „gesellschaftliche Verhältnisse neu zu denken“, die „postmigrantische Perspektive“ einzunehmen (können dies auch „Einheimische“?), die gängige Terminologie zu überdenken und zu modifizieren („Kultur“, „Integration“, „Identität“, „Migrationshintergrund“ usw.). Es fehlt mir bisher allerdings die Umsetzung. Mir fehlen zumindest thesenartige gesellschaftstheoretische oder konkrete herrschafts- und machtkritische Ergänzungen mit Blick auf die Frage „In welcher Gesellschaft leben wir eigentlich?“ [vgl. dazu 1]. Und wo lassen sich, bezogen auf das Postulat einer Migrationsforschung als kritische Gesellschaftstheorie, im Reader elaborierte Ansätze dazu erkennen? Ich bin, bis auf Hinweise, Postulierungen, starke Termini und brillante Formulierungen (vgl. Römhild) nicht fündig geworden. Was sind die empirisch-methodischen Konsequenzen? Was bedeutet die neue Programmatik für die konkrete empirische Forschung? Eine Methodendiskussion innerhalb der „postmigrantischen Perspektive“ bzw. ein eigener Beitrag dazu fehlt gänzlich!

Ich hätte mir auch ein eher alltagssprachlich und konkret formuliertes Fazit oder Resümee der Herausgeber gewünscht, das sich auch programmatisch an Kreise der Politik und Medien, sowie an die Öffentlichkeit richtet. Wozu sonst eine kritische postmigrantische Forschung? Wer ist AdressatIn dieser Forschung? Die kritische Sozialwissenschaft scheint sich von der (Einwanderungs-)Gesellschaft und ihrer Realität und Entwicklung mehr oder weniger abgekoppelt zu haben bzw. wurde von ihr exkludiert und betreibt so ihr eigenes Geschäft. Es geht aber bei diesem Thema um die vielzitierte „Mitte der Gesellschaft“, das „BürgerInnenbewusstsein“.

Also warte ich neugierig auf die Fortsetzung des Projektes „postmigrantische Gesellschaftstheorie“. Liebe Kolleginnen und Kollegen: Es gibt noch viel zu tun – packt es an!

[1] Pongs, A.: In welcher Gesellschaft leben wir eigentlich? 2 Bände. München: Dilemma Verlag 2000.
[2] Griese, H. M. (Hrsg.): Der gläserne Fremde. Bilanz und Kritik der Gastarbeiterforschung und der Ausländerpädagogik. Opladen: Leske 1984.
[3]: Griese, H. M.: Kritik der ‚Interkulturellen Pädagogik‘. Essays gegen Kulturalisierung, Ethnisierung, Entpolitisierung und einen latenten Rassismus. Münster: LIT-Verlag 2002.
[4] Horkheimer, M.: Traditionelle und kritische Theorie. In: Zeitschrift für Sozialforschung 1937, 245-294.
[5] Mecheril, P. u.a. (Hrsg.): Migrationsforschung als Kritik? Konturen einer Forschungsperspektive. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2013.
[6] Mecheril, P. u.a. (Hrsg.): Migrationsforschung als Kritik? Spielräume kritischer Migrationsforschung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2013.
[7] Nikolinakos, M.: Politische Ökonomie der Gastarbeiterfrage. Migration und Kapitalismus. Reinbek: Rowohlt 1973.
Hartmut M. Griese (Barnstädt und Hannover)
Zur Zitierweise der Rezension:
Hartmut M. Griese: Rezension von: Yildiz, Erol / Hill, Marc (Hg.): Nach der Migration, Postmigrantische Perspektiven jenseits der Parallelgesellschaft. Bielefeld: transcript 2015. In: EWR 14 (2015), Nr. 5 (Veröffentlicht am 23.09.2015), URL: http://klinkhardt.de/ewr/978383942504.html