Der Sammelband enthält neun Aufsätze, die auf eine Tagung zu Kindheit und Kinderkultur zurückgehen, die 1997 in Esbjerg stattfand. Der Titel „Childhood and Children’s Culture“ legt nahe, dass zwei vergleichsweise neue Felder der Kindheitsforschung miteinander ins Gespräch gebracht werden sollen, nämlich Forschungen zu Kinderkultur auf der einen Seite, soziologische Kindheitsforschung auf der anderen. Diese beiden Richtungen zusammenzubringen macht in unterschiedlicher Hinsicht Sinn: zum einen sind beide mehr oder weniger dem konstruktivistischen Paradigma sozialwissenschaftlicher Forschung verpflichtet, zum anderen beanspruchen sie zumeist, Kinder und Kindheit weder unter der in der Psychologie gängigen Perspektive von Entwicklung noch in der in der Pädagogik (lange) vorherrschenden von Sozialisation zu erforschen. Sie verstehen Kinder demgegenüber als selbstständige soziale und kulturelle Akteure. Methodologisch führt das in beiden Richtungen dazu, eine auktoriale Perspektive auf Kinder und Kindheit stark zu machen. Allerdings kommen – das sei vorweggenommen – die beiden Richtungen nicht so richtig ins Gespräch miteinander. Das „and“ zwischen Childhood und „Children’s culture“ verbindet lediglich zwei mehr oder weniger separat bleibende Forschungsfelder.
Im ersten für das Feld Kinderkultur programmatischen Aufsatz entfaltet Flemming Mouritsen (Child culture – play culture) einen spezifischen Begriff von Kinderkultur, indem er sie auch als „play culture“ konzeptualisiert. Er nähert sich dem alltäglichen Handeln von Kindern unter dem Stichwort Kinderkultur aus einer kulturanalytischen Perspektive. Dadurch könnten kindliche Aktivitäten und deren Bedeutung aus sich selbst heraus untersucht werden. Methodisch plädiert er für einen unvoreingenommenen und zweckfreien Blick auf Handeln von Kindern, wodurch dieses Handeln ein Eigenrecht bekomme. Mouritsen differenziert den Blick auf Kinderkultur in drei Typen und erweitert damit gleichzeitig die bislang vorherrschende Forschungsperspektive auf Kinderkultur, die eine Kultur für und eine Kultur der Kinder unterschied. Der erste Typus von Mouritsen entspricht einer Kultur für Kinder. Unter dieser fasst er Institutionen der Gesellschaft für Kinder, das alltägliche Verständnis von Kinderkultur und eine für Kinder produzierte Kultur zusammen. Der zweite Typus beschreibt die vermittelnde Funktion in der Beziehung zwischen Erwachsenenkultur und informeller Kinderkultur und verweist damit auf eine Kultur mit Kindern, was eine neue und dritte Forschungsperspektive aufwirft. Der von Mouritsen als „play culture“ bezeichnete Typus entspricht einer Kultur der Kinder und umfasst die traditionellen Ausdrucksformen von Kindern wie auch situationsabhängige Momentäußerungen und die Nutzung der produzierten Kinderkultur als Rohmaterial für individuelle Äußerungen von Kindern. Der Autor setzt sich im weiteren Verlauf mit einer „play culture“ auseinander, die Kindern die Möglichkeit bietet, durch individuelle ästhetische Ausdrucksformen sich und ihre Umgebung zu kultivieren (24). Eine Übersetzung des Begriffs „play culture“ als reine Spielkultur würde zu kurz greifen. Die Grundlagen für die informelle Kinderkultur bilden Institutionen und Medien, die allerdings weniger pädagogisch oder negativ beeinflussen, als dass sie Treffpunkte, Kommunikations- und Bezugsräume für „play culture“ darstellen. Da es Mouritsen vorrangig um informelle Kinderkultur als eigenständige Kultur geht, argumentiert er nicht im Rahmen einer Entwicklungspsychologie oder Sozialisationstheorie und führt mögliche entsprechende Bedeutungen von „play culture“ für Kinder nicht weiter aus. Die Erwachsenensicht auf Kinder und die Forscherperspektive auf kindliches Handeln sind, so Mouritsen, bisher meist konstruktivistisch: Beide knüpften an die Entstehung eines modernen Kindheitsbildes im Bürgertum an und brechen am Ende des 20. Jahrhunderts auf. Sein Aufsatz schließt mit der These, dass die Relativierung der Rollen und Erwartungen Erwachsener ein Merkmal des heutigen Bildes von der Beziehung zwischen Kindern und Erwachsenen sei (38). Interessant ist, dass Mouritsen vor dem Hintergrund, dass bislang vor allem Kindheitskonzepte diskutiert worden sind, ein modernes Konzept von Erwachsenheit als Desiderat formuliert.
Für das zweite Themenfeld unternimmt Jens Qvortrup, einer ihrer profiliertesten Vertreter, eine tour d’horizon der Kindheitssoziologie (Sociology of Childhood: Conceptual Liberation of Children). Qvortrup hat immer wieder darauf hingewiesen, dass Kindheit als eine Grundstruktur von Gesellschaft verstanden werden müsse. Dabei argumentiert er gegen zwei verbreitete Positionen: zum einen gegen das Verständnis von Kindheit als einer Durchgangsphase, eben nicht einer, wie Qvortrup es vertritt, gesellschaftlichen Grundstruktur, und zum anderen gegen die Vorstellung, Aufwachsen bedeute die Integration von Kindern in die Gesellschaft, was für ihn insofern keinen Sinn macht, als Qvortrup Kinder immer schon als Teil von Gesellschaft sieht. Vielmehr müsse man sehen und wertschätzen, was Kinder gesellschaftlich leisten, und das gelinge nur, wenn man sie als Akteure verstehe. Qvortrup war bekanntlich der erste, der das, was Kinder in der Schule tun, ihre Schul-Arbeit, als funktionales Äquivalent zur Berufsarbeit der Erwachsenen konzipierte und damit ein Plädoyer für gesellschaftliche Partizipation von Kindern verband. Sein Ziel sei es, so Qvortrup, Kinder und Kindheit als eigenen Forschungsgegenstand mit konzeptueller Autonomie zu etablieren und damit eine neue Perspektive zu eröffnen jenseits der gängigen Charakteristik von Kindheit als „minority category, the members of which are marginalized in relation to adult society and exposed to paternatilistic treatment, while their constructive ability is slighted“ (71).
Freddy Mortier erläutert in seinem Beitrag (The Meaning of Individualization for Children's Citizenship) mit Hilfe philosophischer Gleichheitskonzepte die Möglichkeit staatsbürgerschaftlicher Gleichheit und Berechtigung für und von Kinder(n). Wenn man davon ausgehe, dass die Individualisierung auch für Kinder gelte, dann müsse man ihnen auch das Wahlrecht zugestehen. Mortier diskutiert gewohnte Gegenüberstellungen, wie Paternalismus versus Autonomie, im Sinne von Gleichheit versus Schutz und die Abgrenzung zwischen Erwachsenen und Kindern aufgrund von Kompetenz und Reife neu. Interessant erscheint dabei eine Neubestimmung eines individuellen Rechtsverständnisses für Kinder, im Sinne von „rights to connection“ (90) mit einem Verweis auf Martha Minow. Für solch ein Verständnis von Recht ist der Aspekt der Abhängigkeit, den zum Beispiel Kinder erfüllen würden, zweitrangig. Dadurch steht es einem Verständnis von Rechten für den erwachsenen Menschen, das sich hauptsächlich auf die Unabhängigkeit des Menschen beruft, gegenüber. Die Begründung politischer Denkanstöße mit weitläufigen philosophischen Ausführungen erschwert das Lesen manchmal und es bleibt unklar, inwieweit diese Aspekte für sein abschließend formuliertes Beurteilungskriterium für die politischen Maßnahmen notwendig sind: „Do the proposed practices empower children or not?“ (100).
Jürgen Zinnecker nimmt in seinem Beitrag (Children as agents of change. How to conceptualise the process of (re)producing culture and society between generations), was der Titel nicht unbedingt vermuten lässt, eine Reformulierung, man könnte auch sagen: eine Rettung der Sozialisationsforschung vor, dies auf dem Hintergrund der durchaus von ihm geteilten Kritik an der Dominanz sozialisationstheoretischer Konzepte in Soziologie, Pädagogik und Psychologie. Zwar müsse Kindheitsforschung, so Zinneckers Abschlussthese, sich von der Dominanz der traditionellen Sozialisationsperspektive befreien, gleichwohl aber sei Sozialisationstheorie als eine Theorie des Wandels durchaus geeignet, Reproduktion und Produktion von Kultur und Gesellschaft über die Generationen wie auch historisch zu analysieren. Zu diesem Ergebnis kommt er in zwei Schritten: Zuerst stellt er traditionelle und neuere Konzepte der Beschreibung des Prozesses des Aufwachsens dar, dann diskutiert er Kinder als Agenten von Kultur und kultureller (Re)Produktion, dies unter den drei Aspekten Weitergabe von Kultur, soziale Mitgliedschaft und Persönlichkeitsentwicklung.
Gary Cross stellt in seinem Beitrag (Toys and the Shaping of Children´s Culture in the 20th Century) verständlich dar, wie Entwicklungen und Veränderungen einer industriell gefertigten Kinderkultur in Bezug auf Spielzeug für das 20. Jahrhundert aussehen. Die Überschrift seines Artikels spiegelt zugleich seine zentrale These wider: dass Spielzeug im Verlauf des 20. Jahrhunderts zunehmend Kinderkultur mitgestalte. Möglich werde das, weil die Spielzeugindustrie auf ein Vakuum bezüglich elterlicher Vorstellungen von Spielzeug stoße. An zentralen Merkmalen industrieller Spielzeugkultur wie Kurzlebigkeit, Leidenschaften des Besitzens und Sammelns zeige sich, dass Spielzeug immer weniger unter dem Aspekt gekauft werde, dass es auf das Familien- und Berufsleben vorbereite, und das sei so, weil auch Eltern keine Vorstellungen mehr von den Anforderungen des zukünftigen Erwachsenenlebens hätten, welchen das Spielzeug entsprechen könnte. Cross führt weiter aus, dass das Spielzeugkonsumangebot Kindern eine eigene Welt eröffne und ihnen damit die Möglichkeit biete, Spielideen unabhängig von Wirklichkeit und Elternhaus zu entwickeln. Gleichzeitig wiederum beschneide das Angebot die kindliche Vorstellungs- und Spielwelt, was Cross zu der These veranlasst, dass die autonome Kinderkultur, wir würden hier von traditioneller Kinderkultur sprechen, abnehme, verursacht durch Spielzeug, welches eine wachsende Autonomie von Kindern reflektiere (139). Die Herstellung kindlicher Autonomie im und durch Spiel stellt sich damit als doppelte Figur von Freisetzung und Angebot heraus. Weil Cross seine zentrale These argumentativ in die Darstellung der sich im Verlauf des 20. Jahrhunderts wandelnden Eltern-Kind-Beziehungen hinsichtlich Spielzeug und Spiel einbettet, vermeidet er eine einseitige Darstellung einer Kultur für Kinder und eine ausschließlich negative Bewertung industrieller Spielzeugproduktion und Konsumindustrie.
Der Beitrag von Kaspar Maase („Trash“ as a Barrier against the Adult World) spricht zwei zentrale Momente von Kinderkultur am Beispiel von „Trash“, was man mit Schund übersetzen könnte, an. Zum Ersten die Selbstorganisation und Netzwerkbildung von Kindern, die über den Konsum von Schund läuft, und zum Zweiten die Bedrohung, die die Erwachsenengesellschaft durch jene Prozesse gegenüber der eigenen Kultur empfindet und denen sie negative Auswirkungen zuschreibt. Anhand seiner Untersuchung zur Schund-und-Schmutz-Kampagne nach 1900 in Deutschland erläutert er das antagonistische Ringen zwischen Kindern und Erwachsenen und zwischen den Generationen. Weiterhin beschreibt der Autor die Kampagne als einen Ausdruck von ambivalenten Gefühlen, die Erwachsene gegenüber Kindern haben. Fragen nach dem Ursprung und der Bedeutung von Misstrauen, welches die ältere Generation gegenüber der jüngeren zeigt, werden allerdings nur am Rande gestreift.
Doris Bühler-Niederberger und Beatrice Hungerland (Children’s social value – the sociology of their assessment process) untersuchen die gesellschaftliche Bewertung von Kindern. In den Bewertungsprozessen, so die Autorinnen, würden Kinder klein gemacht und soziale Ungleichheit hervorgebracht. In einem ersten historisch angelegten Teil wird deutlich, dass erst im 20. Jahrhundert das Kind deökonomisiert wurde, keinen ökonomischen Nutzen mehr haben durfte – das Kind als Gefühlswesen, nutzlos und vor allem bedürftig, wurde zum Typ des Kindes schlechthin, das als Gegenpart den seine Bedürfnisse vertretenden Erwachsenen brauchte. Der Wert des wertlosen und bedürftigen Kindes, so die Ergebnisse eines Forschungsprojektes von Bühler-Niederberger und Hungerland und der Clou dieses Beitrags, liege nun sozial darin, dass man sich dadurch, dass man in politischen Verhandlungen und öffentlichen Diskussionen Kindern Wert zuschreibe, argumentativ Vorteile verschaffen könne: Der gesellschaftliche Wert von Kindern liege sozusagen darin, dem Bewertenden, und nicht etwa den Kindern, zu nutzen.
Stephen Kline geht es in seinem medientheoretischen und -kritischen Beitrag (Spectators and Players in the Temple of Doom: Postmodern vs Modern Play Styles) um den Zusammenhang zwischen kindlichem Spiel, das immer mehr zu Mediennutzung werde, der Spielzeugindustrie und (mehr am Rande) den Eltern als Spielzeug=Medienkäufern. In expliziter Absetzung von der frühen skandalisierenden Medienkritik hält er einerseits fest, dass Kinder sich vom Fernsehen keineswegs narkotisieren lassen, sondern es durchaus aktiv, spielerisch zu nutzen verstehen. Andererseits meldet er Zweifel an der Vorstellung an, die Spielzeugindustrie wisse schon, was Kinder bräuchten, auch wenn deren Marketingleiter als eine Art Kinderforscher deren Wünsche kennen würden. Man müsse nämlich sehen, dass die für Kinder produzierten Medien oft in Konkurrenz, wenn nicht Widerspruch zu Werten und Einstellungen der modernen Familie und des staatlichen Bildungssystems stünden (beispielsweise durch die das Fernsehzeitalter prägende Verschiebung von Lernen auf „fun“). Insgesamt stellt Kline viele Fragen, geizt argumentativ nicht mit Verweisen auf empirische Untersuchungen und Zahlen, wohl aber mit genauen Belegen, und reißt eine Vielzahl von Themen rund um Kinder und Medien an, ohne dass letztlich klar würde, was unter den im Titel erwähnten modernen und postmodernen Spielstilen zu verstehen sei oder einen expliziten Zusammenhang zum Rahmenthema Kinderkultur herzustellen.
Giovanni B. Sgritta setzt in seinem Beitrag (Inconsistencies: Childhood on the Economic and Political Agenda) an der bemerkenswerten Diskrepanz zwischen dem öffentlichen, politischen und wissenschaftlichen Interesse an Kindheit und den de facto immer schlechter werdenden Lebensumständen von Kindern an. Verstehen lasse sich dieser Widerspruch, so Sgritta, nur im Rekurs auf die ökonomische Entwicklung und das gesellschaftliche Wertesystem bzw. die vorherrschende politische Ideologie. Je liberaler diese Ideologie und das heißt: je mehr der Staat sich aus wohlfahrtsstaatlichem Engagement zurückziehe, so die These, desto mehr hänge die Lebenssituation von Kindern vom Zufall der Geburt, also von der ökonomischen Situation der Familie ab. In einem ersten Schritt werden die rechtlichen Neuerungen der letzten zweieinhalb Jahrzehnte dargestellt, vor allem die Kinderrechtserklärung der Vereinten Nationen. In ihr verpflichten sich die unterzeichnenden Staaten zu den drei Ps: provision, protection, participation, was angesichts der Tatsache, dass die Kinderrechtskonvention die UN-Konvention mit der höchsten Zustimmungsrate unter den Mitgliedsstaaten ist, zu einer Verbesserung der Lebenssituation von Kindern hätte beitragen müssen. Dass das Gegenteil der Fall ist, sich die Situation der Kinder verschlechtert hat, wird im nächsten Schritt eindrücklich an umfangreichem statistischem Material für die Länder des Westens, aber auch des ehemaligen Ostblocks belegt, wobei sich in den post-kommunistischen Staaten besonders deutlich zeigt, dass vor allem die Reduzierung öffentlicher Transferleistungen an Familien mit Kindern, und das heißt: der Rückzug des Staates aus der Verantwortung für Kinder für die Verschlechterung von deren Lebensumständen verantwortlich ist. Dass es sich dabei um politische Entscheidungen handelt, wird daran deutlich, dass sich der Lebensstandard von Kindern und Jugendlichen signifikant stärker verschlechtert hat als der anderer Bevölkerungsgruppen. Öffentliche Ressourcen wurden bekanntlich seit den 1970er Jahren zunehmend für Alte zu Ungunsten von Jugendlichen und kinderreichen Familien verwendet, was zu der Verschiebung der Armutsbevölkerung von den Alten zu den Kindern geführt hat. Diese Verschiebung, so Sgrittas dritter Argumentationsschritt, sei dem politisch und ökonomisch immer einflussreicher werdenden Liberalismus geschuldet, in dem Kindheit nicht vorkomme bzw. lediglich unter der Perspektive von Entwicklung des einzelnen Kindes, nicht aber unter der von Bürgerrechten für Kinder als gesellschaftliche Gruppe erscheine. Erst wenn man Kindern Staatsbürgerschaft zugestehe und sie als Bürger mit eigenen Rechten verstehe, so die Abschlussthese, sei damit zu rechnen, dass mit den drei Ps provision, protection, participation der Kinderrechtserklärung auch wirklich ernst gemacht werde.
Bei allen Unterschieden im Einzelnen, geht es in allen Beiträgen darum, wie gesellschaftlich Kindheit konzipiert und wie mit Kindern umgegangen wird. Die Autorinnen und Autoren teilen die Einschätzung, dass es um die Lebenssituation von Kindern, um ihre Rechte, aber auch um Forschungen über Kinder nicht gut bestellt sei, ohne allerdings in (Kultur)Pessimismus zu verfallen. Vielmehr sind die Beiträge von einer Hoffnung auf Veränderung getragen, was an dem Konsens zu liegen scheint, wie die Situation von Kindern zu verbessern sei: Zum einen wird dafür plädiert, Kinder in ihren eigenen Rechten bis hin zum Wahlrecht anzuerkennen, also ihnen Bürgerrechte zuzugestehen. Das gehe nur, wenn Kinder als gesellschaftliche Gruppe, Kindheit als integraler Bestandteil der Gesellschaftsstruktur konzipiert werde. Zum anderen herrscht Einigkeit darüber, dass die Umverteilung gesellschaftlicher Ressourcen zu Ungunsten von Kindern gestoppt werden müsse. Was die Forschung betrifft, gehe es schließlich darum, Kinder selbst zu Wort kommen zu lassen im Sinne einer Forschung mit Kindern, weil sie selbst am kompetentesten über Kindheit Auskunft geben könnten – wie schwierig das ist, zeigt dieses interessante und lesenswerte Buch, in dem Kinder in aller Regel in der dritten Person vorkommen, nicht in der ersten.
EWR 4 (2005), Nr. 4 (Juli/August 2005)
Childhood and Children's Culture
Odense: University Press of Southern Denmark 2002
(260 S.; ISBN 87-7838-376-5; 72,00 EUR)
Pia Schmid und Lydia Schulz (Halle)
Zur Zitierweise der Rezension:
Pia Schmid und Lydia Schulz: Rezension von: Mouritsen, Flemming / Qvortrup, Jens (Hg.): Childhood and Children's Culture, Odense: University Press of Southern Denmark 2002. In: EWR 4 (2005), Nr. 4 (Veröffentlicht am 10.08.2005), URL: http://klinkhardt.de/ewr/7838376.html
Pia Schmid und Lydia Schulz: Rezension von: Mouritsen, Flemming / Qvortrup, Jens (Hg.): Childhood and Children's Culture, Odense: University Press of Southern Denmark 2002. In: EWR 4 (2005), Nr. 4 (Veröffentlicht am 10.08.2005), URL: http://klinkhardt.de/ewr/7838376.html