Die inhaltliche Struktur leitet sich aus einer Fokussierung auf organisations- und handlungsspezifische Aufgaben- sowie Lernbereiche ab, die es unter den Aspekten
- "Grundschule als Institution"
- "Grundschule als pädagogisches Handlungsfeld" (Grundschulkinder / pädagogische Grundfragen und Aufgaben)
- "Grundschule als didaktisch-methodisches Handlungsfeld"
- "fachliche und überfachliche Ziele und Inhalte" (Fächer und Lernbereiche / fächerübergreifende Aufgaben)
FĂĽr Studierende, Lehramtsanwärter/innen und Lehrer/innen, Lehrkräfte in der Fort- und Weiterbildung sowie Lehrende an Hochschulen hält das Handbuch ein umfassendes Themenspektrum bereit, das sowohl die eher "klassischen" Inhalte der Grundschulpädagogik – wie "Geschichte der Grundschule", "Pädagogische Anthropologie des Kindes", "Grundlegende Bildung" – als auch aktuelle Fragestellungen – z. B. "ComputergestĂĽtztes Lernen", "Fremdsprachliches Lernen", "Gesundheitserziehung" – aufgreift und Anforderungen, die in neuen Lehrerleitbildern formuliert werden, berĂĽcksichtigt; insbesondere ist in diesem Kontext auf Fragen der Schulentwicklung, des Umgangs mit verhaltensauffälligen SchĂĽler/innen oder der Professionalisierung von Lehrer/innen hinzuweisen. Unter diesen Aspekten wird die Herausbildung des Grundschullehrerberufes in seinem sozial-historischen Kontext als eine vom – allenfalls autodidaktisch geschulten – Elementar-, ĂĽber den seminaristisch qualifizierten Volksschullehrer zum universitär gebildeten Akademiker voranschreitende Entwicklung skizziert, die gegenwärtig in eine z. T. kontrovers gefĂĽhrte Professionalisierungsdebatte mĂĽndet. In Abgrenzung zu einem kriterienbezogenen Ansatz orientiert sich die Argumentation an einem handlungs- und berufsbiographisch orientierten Professionsverständnis, und damit an Wissens-, Handlungs- und Kooperationskompetenzen, die Schulentwicklung insgesamt als neue Aufgabe in den Blick nehmen und Professionalität aus der gelingenden Bewältigung alltäglicher Schulsituationen ableiten. Unter Bezugnahme auf Forschungsergebnissezu Altersstrukturentwicklungen, Berufswahlentscheidungen, Leistungsvoraussetzungen und der Feminisierungstendenz in der Grundschularbeit werden sowohl Ausbildungsdimensionen als auch persönlichkeitsstabilisierende Selbst- und Identifikationskonzepte angesprochen, ohne dabei Belastungsmerkmale oder auch Ambivalenzen zu unterschlagen, die sich aus Differenzen von persönlichem Anspruch und beruflicher Wirklichkeit ergeben.
Mit seiner Themen- und Argumentationsbreite stellt das Handbuch nicht nur für das Einzelstudium, sondern explizit auch für die Seminararbeit eine wertvolle Grundlagenliteratur dar, durch die wissenschaftliche Forschung und grundschulpraktisches Handeln in einen engen Bezug gestellt werden, der aber zugleich Raum lässt für eine selbstreflexive motivationale Selbstvergewisserung.