Vom Kind zum FallEine rekonstruktive Studie zu Fallkonstitutionen in der Zusammenarbeit zwischen Kindertageseinrichtung und FrĂŒhförderungDie aktuellen Entwicklungen in der frĂŒhkindlichen Bildung verweisen auf ein zunehmendes Interesse an dem Ausbau von MaĂnahmen zur PrĂ€vention und FrĂŒherkennung, mit denen Kooperationsformen in den Fokus frĂŒhpĂ€dagogischer Handlungsfelder rĂŒcken.
Hiervon ausgehend wird in der vorliegenden Studie der Ausbau der FrĂŒherkennungsmaĂnahmen unter multiprofessionellen ZustĂ€ndigkeiten erstmals auf Benachteiligungsprozesse von Kindern und Familien untersucht. Mit einem qualitativ-rekonstruktiv angelegten empirischen Zugang werden kooperative Arbeitsformen in inklusiven Settings zwischen Kindertageseinrichtung sowie FrĂŒhförderung aufgegriffen und aus ungleichheitskritischer Perspektive beleuchtet. Im Ergebnis zeigt sich, dass sich die auf PrĂ€vention ausgerichteten Verschiebungen im bildungspolitischen Diskurs auch auf der handlungspraktischen Ebene widerspiegeln, sodass der programmatisch geforderte Abbau sozialer Ungleichheit auf der operationalen Ebene die Konstruktion eines pathologischen Falls in der Kooperationspraxis voraussetzt. Somit ist die Zusammenarbeit auf besondere Weise von dem paradoxen Spannungsfeld gekennzeichnet, ungleichheitsrelevante Differenzen zu produzieren, um sie zugleich hierĂŒber abzubauen. |
![]() ![]() 2020. 246 Seiten, kartoniert
ISBN 978-3-7815-2408-8 46,00 EUR
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