Ein Text, zwei Menschen, drei LesartenInteraktive Interpretationen eines biblischen Textes in offenen UnterrichtsgesprächenMenschen, die einen biblischen Text lesen, können, müssen jedoch nicht das Gleiche verstehen. Doch was passiert, wenn sie mit unterschiedlichen Lesarten des Textes ein Gespräch führen?
Auf der Suche nach der Antwort auf diese Frage wurden in drei gymnasialen Religionsgruppen der 10. Jahrgangsstufe offene Unterrichtsgespräche über die Erzählung von Kain und Abel (Gen 4) aufgezeichnet und analysiert. Hierbei wurde mithilfe einer syntaktisch-semantischen Interaktionsanalyse das produktive Wechselspiel zwischen der individuellen Begegnung der Schülerinnen und Schüler mit dem biblischen Text und ihrer kollektiven Auseinandersetzung mit diesem untersucht. Auf der Basis dieser empirischen Ergebnisse wird am Ende der Arbeit nicht nur offengelegt, warum dem biblischen Unterrichtsgespräch eine konstitutive Bedeutung zugesprochen wird, sondern auch in einem kurzen Plädoyer aufgezeigt, wie offene Unterrichtsgespräche gestaltet werden können, sodass zwei Menschen, die einen biblischen Text lesen, eine dritte Lesart ermöglicht wird. Religionspädagogische Bildungsforschung
herausgegeben von Burkard Porzelt und Werner H. Ritter |
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2018. 202 Seiten, kartoniert
ISBN 978-3-7815-2220-6 42,00 EUR
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