Berufsbiographische Texte ostdeutscher Lehrer und Lehrerinnen als "Bekenntnisse"Interpretationen und methodologische Überlegungen zur erziehungswissenschaftlichen BiographieforschungDie Autorin hat in den Jahren 1995 und 1996 Interviews mit Brandenburger Lehrerinnen und Lehrern über deren Berufsleben geführt. Die entstandenen Texte zeigen, wie hier im Gespräch mit einer westdeutschen Erziehungswissenschaftlerin noch Jahre nach der "Wende" unbeabsichtigt ein Rechtfertigungszwang produziert wurde. Er ließ die Beteiligten berufsbiographische Texte gestalten, die fast alle - in unterschiedlicher Weise - die Form eines erzählenden "Bekenntnisses" annahmen. Er entstand, weil diese Interviews dem Kontext abwertender Diskurse über Lehrer und Lehrerinnen und über die pädagogische Praxis in der DDR nicht entkommen konnten. Er ließ die Beteiligten berufsbiographische Texte gestalten, die fast alle - in unterschiedlicher Weise - die Form eines erzählenden "Bekenntnisses" annahmen. Die Autorin analysiert diese Texte als Resultate einer sozialen Praxis des narrativen Interviews, als Bestandteile pädagogischer und politischer Diskurse und als figürliche Konstruktionen, nicht als Repräsentationen von Vergangenheit.In der detaillierten Interpretation von vier ausgewählten Interviews zeigt die Autorin, in welchen Formen, mit welchen Erzählmustern und sprachlichen Bildern Elemente einer eigenen Berufsgeschichte neu interpretiert und bewertet werden und wie diese insgesamt als Wirksamwerden akzeptierter Motive und Prinzipien pädagogischen Handelns gestaltet ist.
|
Vergriffen, keine Neuauflage.
2003. 394 Seiten, kartoniert
ISBN 978-3-7815-1306-8
Suche im vollständigen Text dieses Buches:
|