Die divergierenden Einschätzungen, die vor dem Hintergrund des parteipolitischen Interessenspektrums transparent wurden, führten dazu, dass die Idee der Orientierungsstufe und stärker noch ihre ersten Realisierungsversuche in das Kreuzfeuer der Kritik gerieten. Die Weiterentwicklung wurde behindert. In der Folge ist die öffentliche Diskussion seit den 70er Jahren dadurch gekennzeichnet, dass von der ursprünglichen pädagogischen Zielsetzung der Orientierungsstufe fast nur noch die ausleserelevanten Aspekte betont werden. Unter der Formel der Konsolidierung des Bildungswesens verbirgt sich zumeist die Stabilisierung des dreigliedrigen Schulsystems.
Mit diesem Handbuch wird ein Beitrag zur Versachlichung der Diskussion geleistet. Zahlreiche Aspekte mit schulpädagogischer Relevanz (z. B. Differenzierung, Schülerbeobachtung und -beurteilung, Empfehlung für die weiterführenden Schulen) werden erläutert, und es wird zugleich der Blick über die Ländergrenzen gelenkt.
Das Studien- und Arbeitsbuch ist eine wichtige Grundlage für alle diejenigen, die sich dem Thema Orientierungsstufe erstmals nähern wollen oder mit ihm seit langem - wissenschaftlich und praktisch - konfrontiert sind: Studierende, Lehrkräfte, Verantwortliche in der Schuladministration, der Lehrerfortbildung und Weiterbildung, den Planungsgremien, der Wissenschaft und Bildungspolitik.